In der Debatte um einen neuen Schulstandort hat die SPD-Ortsratsfraktion eine Erklärung abgegeben. Sie ist für einen Neubau auf der Sporterweiterungsfläche an der Rotdornstraße.
Der Schulelternrat in Luthe hatte am 8. Dezember 2021 den Weg freigemacht für den Bau der Ganztagsschule in Luthe. Vielleicht gerade noch rechtzeitig, um dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 gerecht werden zu können. Inzwischen gibt es eine Vorlage zu dem Vorhaben, die im Ortsrat beraten wird.
In einer Erklärung will die Ortratsfraktion der Luther SPD ein deutliches Signal für den Bau der Ganztagsschule auf der Sporterweiterungsfläche an der Rotdornstraße setzen und damit die Elternschaft in ihren Bemühungen für einen Neubau unterstützen, wie es in dem Papier heißt. ”Eine Sanierung schließen wir aus energetischen Gründen, dem notwendigen Ausbau moderner Digitalisierungstechnik sowie der behindertengerechten Ausstattung aus”, so die Kommunalpolitiker. Zudem würden Schulcontainer als Ausweichquartier benötigt. Die Kosten hierfür dürften im mittleren siebenstelligem Millionenbereich liegen. ”Daher lehnen wir auch den Neubau der Ganztagsschule an der bisherigen Stelle ab”, so die Begründung.
Die Vorteile für den Standort Rotdornstraße liegen aus Sicht der SPD auf der Hand. Der Standort Rotdornstraße biete ein ausreichend großes Areal, das frei bebaut werden könne und immer noch zentral im Ort an den Sportanlagen und direkt am NaturErlebnisBad liege. Außerdem könnten die Abstände zur Wohnbebauung gut eingehalten werden. Den Bau der Ganztagsschule auf dem Schützenplatz lehnt die SPD aus Platz- und Lärmgründen ab. Bei dieser Variante stünde auf Jahre hinaus kein geeigneter Festplatz für die Luther mehr zur Verfügung. ”Das wäre mit großer Sicherheit das Ende vieler traditioneller Dorfveranstaltungen”, befürchten die Politiker. Die Aufstellung von Schulcontainern führe ebenso zur Vakanz des Festplatzes für viele Jahre, sei außerdem eine Zumutung für die Schulkinder und daher nicht akzeptabel.
Parkplätze auf dem jetzigen Gelände der Grundschule kann sich die SPD-Fraktion nicht vorstellen. Das wäre eine Verschwendung von Steuergeldern. Besser wäre es, das Gelände zu veräußern, um dort den Kindergarten zu erweitern und beispielsweise Altenwohnungen oder ähnliches zu bauen. Die Erlöse könnten sinnvoll in das Neubauprojekt Rotdornstraße für den Kauf des Areals sowie eine Multifunktionshalle investiert werden. ”Wir sind außerdem davon überzeugt, dass eine gut zugeschnittene Multifunktionshalle mit Mensa, für Veranstaltungen und Schulsport, ein tolles Gesamtangebot schaffen kann. Hiervon kann im Übrigen auch der Vereinssport profitieren”, heißt es in dem Papier, das um Zustimmung im Ortsrat wie auch in den städtischen Gremien wirbt.
Im Jugendparlament ist über das Thema bereits gesprochen worden. Auch hier gibt es Befürchtungen mit Blick auf die Zukunft des Schützenplatzes. Kritisch wird gesehen, dass durch einen Neubau an der Rotdornstraße der Weg zu den Sportstätten länger würde. Dem schulischen Ganztagsbetrieb begegnen die Jungpolitiker grundsätzlich mit Skepsis. Die Auswirkungen auf die Freizeitgestaltung von Kindern am Nachmittag seien zu weitgehend. Bei sieben Ja- und sieben Nein-Stimmen ist die Vorlage der Verwaltung dann auch abgelehnt worden.