Wenn man über das Ehrenamt im Sport spricht, dann in der Regel über die Sportvereine und ihre Mitglieder. Unglaublich viele Menschen in Schaumburg sorgen dafür, dass in den Hallen und auf den Plätzen ein sportliches Hobby ausgeübt werden kann. Vorstandsmitglieder, Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und -leiter, Betreuerinnen und Betreuer, Platzwarte, Schieds- und Linienrichter und viele Unterstützer leisten in den Vereinen ehrenamtliche Arbeit. Von den knapp 160.000 Menschen im Landkreis, waren zum Stichtag 1. Januar 2024 genau 54.497 Personen in einem der 213 Sportvereine organisiert, ziemlich genau jede/r Dritte vom Kleinkind bis zum Senior.
Damit sich nicht jeder Verein um die vielfältigen Themen rund um die Bewegung kümmern muss, ist der Sport in Deutschland gut durchorganisiert. Der Dachverband ist der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Eine Ebene darunter agieren die Landessportbünde (LSB). Niedersachsen ist in 47 Sportbünde auf lokaler Ebene aufgeteilt, einer ist der KSB Schaumburg, ein eigenständiger eingetragener Verein. In der Geschäftsstelle in Stadthagen, Am Markt 9-10, sind fünf Mitarbeiter hauptamtlich angestellt. Der Geschäftsführer sowie ein Sportreferent, eine teilzeit besetzte Geschäftsstelle sowie zwei Minijobber. Das Team bewältigt die tägliche Arbeit, kommt jedoch ohne ehrenamtliche Unterstützung nicht aus, bestätigt Geschäftsführer Hagen Rank im Gespräch. Im Vorstand des KSB unterstützen sieben Ehrenamtler die Geschäftsstelle. Je nach eigenen Wünschen oder Interessen, engagieren sich die Frauen und Männer in den Bereichen Vereinsentwicklung, Finanzen, Sportentwicklung, Sportstättenbau, Sportjugend und Öffentlichkeitsarbeit. Ein weiteres Vorstandsmitglied vertritt die Fachverbände. Neben diesen klassischen Ämtern, gibt es noch eine Reihe weiterer Tätigkeitsfelder, auf denen sich ebenso ehrenamtliche Unterstützer engagieren können. Michael Sauer ist quasi ein Paradebeispiel für das Ehrenamt beim Kreissportbund. Der 55-jährige hatte sich nach einigen Jahren Fußball für die Leichtathletik entschieden und hier bis zum Triathlon. In Hagenburg und Wunstorf ist er mit mehreren Lizenzen als Trainer -C- im Breitensport und sogar mit einer B-Lizenz für den Leistungssport Sprint und Sprung tätig. 2007 konnte er als Stützpunktleiter für das Deutsche Sportabzeichen in Lindhorst und Hagenburg gewonnen werden. Damit begann sein ehrenamtliches Engagement über den Verein hinaus beim Kreissportbund. 2009 übernahm Sauer die Funktion des Referenten für das Sportabzeichen und war damit verantwortlich für alle Stützpunkte im Landkreis. Damit einher ging die Vorstandsarbeit für den Bereich Sportentwicklung. Bis 2018 füllte er diese Doppelfunktion aus. Der Vorstandsposten der Sportentwicklung muss derzeit neu besetzt werden. Dazu können sich interessierte an die Geschäftsstelle wenden. Beim Kreissporttag im September werden die Funktionsträger neu gewählt. Auf die Frage, was Michael Sauer an der Arbeit beim KSB besonders interessiert hat, beschrieb er vor allem die Möglichkeit, den Blick „von oben“ auf den Sport werfen zu können. Nicht aus Sicht eines Aktiven, eines Athleten oder eines Vereinsmitgliedes. Immer noch begeistert ihn die hohe Professionalität, mit der beim KSB Schaumburg der Sport im Landkreis organisiert wird. Hauptamt und Ehrenamt arbeiten auf Augenhöhe zusammen. Die Themen, mit denen sich die Vorstandsmitglieder beschäftigen müssen, reichen von der Aus- und Fortbildung der Übungsleiter über den Bau ganzer Sportstätten bis hin zum Thema Sponsoring. Michael Sauer ist mit Leib und Seele Sportler. Glücklicherweise hat der Sport in seiner gesamten Familie einen hohen Stellenwert. Seine Frau wie auch die Kinder engagieren sich aktiv. Bei einem geschätzten Zeitaufwand von 15 bis 25 Wochenstunden, die Sauer für den Sport unterwegs ist, ginge es gar nicht ohne die Familie, stellt er heraus. „Aber es macht immer noch Spaß,“ lautet sein Fazit. Wer sich nicht ganz so intensiv beim KSB engagieren will, hat bei einer Vielzahl von Veranstaltungen und Aktivitäten die Möglichkeit, das Team zu unterstützen. Für Sportaktionstage, dem Frauensporttag, dem Männersporttag, AGIL-Sporttag (bereits zum 19. Mal) oder für Trendsporttage werden regelmäßig Unterstützer benötigt. Die Freizeiten für Jugendliche und Senioren, das Boßeln im Bückeberg sowie die großen Aktionstage 2014 und 2017 (Tag des Sports Niedersachsen in Bad Nenndorf und Rinteln) wären ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gar nicht zu realisieren. „Wir sorgen dafür, dass der Sport überhaupt stattfinden kann“, fasste Michael Sauer einmal seine Eindrücke zusammen. Hier werden Übungsleiter und Jugendleiter ausgebildet, Qualitätszirkel organisiert, Seminare für Funktionäre angeboten, Vereine beraten und informiert (Newsletter), Förderanträge für Sportgeräte und Sportstätten bearbeitet, Zuschüsse organisiert und Ehrungen anderer Ehrenamtler im Sport besucht (Ehrenamt überrascht). Möglichkeiten, sich beim Kreissportbund zu engagieren, gibt es viele. Das Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen, aus Jung und Alt, aus Erfahrenen und jungen Menschen mit neuen Ideen, sind eine erfolgreiche Truppe. Der KSB stellt jedes Jahr eine FsJ-Stelle zur Verfügung. Neben einem guten Taschengeld, besteht dabei die Möglichkeit, viele Sportarten auszuprobieren, die Jugendleiterausbildung zu machen und sogar die Übungleiter-Lizenz -C- zu erlangen. Junge Leute sollten sich rechtzeitig mit der Geschäftsstelle in Verbindung setzen. „Die Hauptamtlichen können den Ehrenamtlern einiges abnehmen, so dass das Ehrenamt sich auf die Sachen konzentrieren kann, die ihnen liegt und Spaß macht“, wirbt Sportreferent Marc Becker für ein Engagement beim KSB Schaumburg.