Erste Ansprache als Chef | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Erste Ansprache als Chef

Bei seiner Rede: Kommodore Oberst Markus Knoll. (Foto: gi)
Bei seiner Rede: Kommodore Oberst Markus Knoll. (Foto: gi)
Bei seiner Rede: Kommodore Oberst Markus Knoll. (Foto: gi)
Bei seiner Rede: Kommodore Oberst Markus Knoll. (Foto: gi)
Bei seiner Rede: Kommodore Oberst Markus Knoll. (Foto: gi)

„Vor gut fünf Wochen habe ich diesen einzigartigen Verband übernommen und darf seitdem aus erster Hand erfahren und erleben, welch starken Rückhalt dieser Verband und der gesamte Standort in den umliegenden Städten und Gemeinden genießt“, sagte Kommodore und Oberst Markus Knoll in seiner Rede anlässlich des Neujahrsempfanges auf dem Fliegerhorst. Rund 250 Soldaten und geladene Gäste wohnten diesem seit vielen Jahren stattfindenden Empfang bei.

Zeichen der Wertschätzung

Dass so zahlreiche Gäste der Einladung folgten, sei für Knoll ein deutliches Zeichen der Wertschätzung und Verbundenheit. Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine vor zwei Jahren und der Überfall der Hamas mit all seinen Folgen auf die israelische Zivilbevölkerung seien zwei Kriegsschauplätze, die vor Augen geführt haben, dass Friede keine Selbstverständlichkeit sei. Dazu kämen weitere Konflikte in Afrika und anderen Teilen der Welt. Die Auswirkungen für den Standort seien im vergangenen Jahr 23 Flüge in die Türkei anlässlich der Erdbebenhilfe gewesen, es wurden 400 Tonnen Hilfsgüter dorthin gebracht, weitere Hilfsgüter wurden nach Libyen, Ägypten und Jordanien für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ausgeflogen.

Es folgten weitere Aktionen und die Beteiligung an der größten Übung von Luftstreitkräften in Europa, Air Defender 2023 im Juni. Wunstorf war die logistische Drehscheibe. Es gab 43 Flüge mit einem A400M, aufgenommen wurden zehn US-C-130 und eine rumänische C-27. Das vergangene Jahr habe auch 41 Besuchergruppen und 110 Schülerpraktika, 30 lokale Trainingsflüge bei Nacht, rund 5.000 Simulator-Flugstunden und über 9.200 Realflugstunden bedeutet. „Auf die Angehörigen des Verbandes mit ihren A400M war 2023 trotz höchster Belastung stets Verlass“, sagte der Oberst.

Zusätzliche Aufgaben

In diesem Jahr sollen die notwendigen Aus- und Weiterbildungsanteile schnellstmöglich nachgeholt werden. Obwohl vieles mit den Simulatoren abgedeckt wird, ließen sich gewisse Aspekte leider nur im realen Flugzeug die reale Welt simulieren. In diesem Jahr sind es bereits 20 lokale Flüge bei Nacht, vergangenes Jahr waren es insgesamt 30. Ein Schwerpunkt stellt auch die Unterstützung der Kernübung der Luftwaffe „Pacific Skies 2024“ dar. In der Spitze werden sieben A400M aus Wunstorf mit dabei sein. Doch dabei werde es wohl nicht bleiben, bereits bekannte und nicht absehbare Krisenherde werden dem LTG zusätzlich einiges abverlangen. „Was wir heute mehr denn je brauchen, sind moderne und reaktionsschnelle Streitkräfte, und hier nimmt die Luftwaffe mit diesem einzigartigen Lufttransportverband eine ganz besondere Rolle ein“, so Knoll.

Der Auftrag sei es, jederzeit in der Lage sein zu müssen, auch weit ab der Heimat innerhalb weniger Stunden unter gefährlichen Bedingungen einsatzbereit zu sein. Ihm liege die Fortsetzung der guten Einbindung des Fliegerhorstes in das zivile Umfeld und das gute Miteinander persönlich sehr am Herzen.

Orchester macht Musik

Für die exzellente musikalische Begleitung sorgte die Musikschule mit dem Wunstorfer Musikschulorchester unter der Leitung von Elisabet Heineken und Susanna Dinkelacker. Zu den Musikstücken gehörten „Unter Donner und Blitz“ von Johann Strauss, „Ungarischer Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms, „CanCan“ von Jacques Offenbach und „Walzer Nr. 2“ von Dimitri Schostakowitsch.


Hans-Heiner Giebel (gi)
Hans-Heiner Giebel (gi)

Freier Journalist

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