Die 30-jährige Reise, so schilderte die Gastgeberin, war geprägt von Liebe und unermüdlichen Engagement der Mitglieder, Unterstützer und freiwilligen Helfern. Landrat Jörg Farr, viele Bürgermeister der Städte und Gemeinden des Landkreises, Verwaltungsspitzen und Unterstützer des Vereins waren der Einladung gefolgt. Vom Landesverband Niedersachsen war die Vorsitzende Daniela Rump nach Remeringhausen gekommen und überbrachte in ihrem Grußwort die Glückwünsche aus Hannover. In ihrer Rede betonte sie die wichtige Arbeit des Kinderschutzbundes und bezeichnete die bevorstehende Entscheidung zum Gesetz zur Kindergrundsicherung als einen Tropfen auf den heißen Stein. Mit dem Hinweis, dass in Deutschland jedes fünfte, in Niedersachsen sogar jedes vierte Kind von Kinderarmut betroffen sei, forderte sie, Kinderrechte in das Grundgesetz aufzunehmen. Der Kinderschutzbund müsse sich um mehr jungen und sich aktiv beteiligenden Nachwuchs kümmern. Auch die Vorsitzende Tanja von Schöning hatte sich Gedanken zu den Mitgliederzahlen des Kinderschutzbundes gemacht. Der Verein jubele nicht ob seiner Erfolge, er falle nicht genügend auf. Im Ergebnis könne er damit schlecht Aufmerksamkeit und Spenden generieren. Von Schönig zog dazu den Vergleich zwischen dem Deutschen Kinderschutzbund und dem Deutschen Tierschutzbund heran. Mit mehr als 800.000 Mitgliedern verfügt der Tierschutzbund deutschlandweit über mehr als 16 mal so viele Mitglieder, als der Kinderschutzbund mit etwa 50.000 Mitgliedern. Diese Zahlen, so ihr Appell, sollten nachdenklich stimmen. Mit einem Rückblick auf 30 Jahre Arbeit, in dem sie eine Reihe von Angeboten beschrieb, dankte sie insbesondere den vier maßgeblichen Gründern des Schaumburger Vereins, Christel Varelmann, Heike Ruhe-Riemenschneider, Thomas Pawlik und Uli Engelke. Mittlerweile stehe der Verein auf einem gesunden Fundament und das sei den Unterstützern und Förderern zu verdanken. Neben den vielen ehrenamtlichen Helfern im Vorstand und beim Kinder- und Jugendtelefon, arbeiten 16 hochqualifizierte Mitarbeiterinnen beim Kinderschutzbund Schaumburg. Diese bewundernswerte Arbeit hob auch Landrat Jörg Farr in seinen Grußworten hervor und betonte dabei die enge und gut funktionierende Zusammenarbeit mit den mit der Jugendarbeit betrauten Mitarbeitern der Kreisverwaltung. Für Abwechslung sorgte das musikalische Duo „Musicanti“ mit Helga Freude und Antek Prante, sowie der Moderator des Nachmittages, Frank Suchland. Pointiert gelang es Suchland, die Anwesenden mit humorvollen Zitaten und Anekdoten zum Schmunzeln und Lachen zu bringen, gleichzeitig aber auch mit Texten bekannter Autoren zum Nachdenken zu bewegen. Mit den Worten:“ Wir feiern heute das Jubiläum eines Bundes, den es idealerweise gar nicht geben sollte.“ Nachdem Tanja von Schöning in ihrem Vortrag immer wieder die Wichtigkeit der Kindes- und Mütterunterstützung im frühsten Säuglings- und Kindesalter betonte, erntete der anschließende Gastvortrag der Erziehungswissenschaftlerin Dr. Erika Butzmann unter der Überschrift „Auf den Anfang kommt es an“, nur verhaltenen Applaus aus den Reihen der Zuhörer. Im Kern ihres Vortrages stellte sie die frühe Trennung von Mutter und Kleinkind durch Betreuung in Kinderkrippen infrage. Rund um den Veranstaltungssaal konnten sich die Besucher über die zahlreichen Projekte des „Geburtstagskindes“ Kinderschutzbund Schaumburg informieren und in angeregten Gesprächen austauschen.