Mit der Auenlandschaft in Hohenrode ist der NABU selbst vom Hochwasser betroffen. Die Weideunterstände, aber auch die Beobachtungshütte sowie der Aussichtsturm waren nicht begehbar: „Aber genau so ist es gedacht”, so Dr. Nick Büscher als Vorsitzender des NABU Rinteln. Er erläutert: „Die Auenlandschaft Hohenrode steht in direkter Beziehung zur Weser, sodass das Hochwasser dort direkte Auswirkungen auf die Wasserstände im Gewässerkomplex in der Weserschleife hat.” Dabei sei die Auenlandschaft zwar „Natur aus zweiter Hand” und durch Kiesabbau entstanden: „Doch bei Hochwasser ist sie wie eine 'blaue Lunge', welche der Weser Luft zum Atmen lässt”, so Büscher. Ein Problem sei, dass die Weser in den letzten Jahrhunderten immer weiter begradigt und eingezwängt worden sei. Dadurch habe der Fluss nicht nur seine Auendynamik mit Altarmen und Kiesbänken verloren und wurde als Flusslebensraum entwertet und dies führe bei Hochwasserereignissen auch dazu, dass der Fluss die dem Gewässer abgerungenen Flächen überflute oder sich neue Wege suche. Abhilfe könnte weitere Retentionsflächen schaffen, um der Weser wieder Raum zu geben. Büscher bringt es auf den Punkt: „Jeder Kubikmeter Wasser, der in breiten Flussauen verbleibt, bewahrt den Fluss davor, an anderer Stelle über die Ufer zu treten.” Für Rinteln forderte Büscher ein ökologisch integratives Hochwasserschutzkonzept, das die Landschaft des Weserberglandes an die bereits spürbaren Klimafolgen anpasst. Das Bundesprogramm Blaues Band für die Oberweser, an dem sich der NABU mit eigenen Projekten aktiv beteilige, müsse hier mitgedacht werden. Um die Infrastruktur in der Auenlandschaft müsse man sich indes keine Sorgen machen, wie Büscher abschließend erklärt, da sämtliche Infrastruktur hochwassersicher gebaut worden sei. Unterstützung erhält der NABU in der Auenlandschaft auch vom Lions Club. Der amtierende Präsident Sven Wilkening traf sich jetzt mit Büscher und förderte die Reparatur der Weidezaunanlage mit 3.000 Euro.