Suchergebnisse (Diakonie) | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Bei der Spendenübergabe in Niedernwöhren (v.l.n.r.): Michael Schwier, Markus Zimmermann (VRK), Katharina Schult (Pflegedienstleitung Diakonie), Horst Spier, Eric Liegau, Joachim Rockse (Kraftfahrer Diakonie im Fahrzeug), Timon Schorling (Geschäftsführer WK MedTec 2. v.r.). (Foto: ab)

Kaltplasma-Desinfektionsgerät für die Diakonie

Die Transportfahrzeuge der Diakoniestationen Niedernwöhren und Meerbeck müssen zukünftig nicht mehr von Hand desinfiziert werden. Eine sachgebundene Spende in Höhe von 1.000 Euro der Versicherer im Raum der Kirchen (VRK), vertreten durch den Agenturleiter Michael Schwier und Filialleiter Markus Zimmermann, ermöglichte der Diakonie Schaumburger Land nun, ein innovatives Desinfektionsgerät zu beschaffen. „PlasmoCar“ ist der Name des stilvoll wirkenden Gerätes und wurde von der Firma WK MedTec mit Sitz in Bückeburg, entwickelt. Das auf Basis von Kaltplasma arbeitende Gerät ist in der Lage, insbesondere die Innenräume von Fahrzeugen, von 99,99 Prozent der Viren, Keimen und Bakterien zu befreien (Angaben von WK MedTec). Für die Fahrer des Busses der Tagespflege erübrigt sich damit das ständige Reinigen der Innenräume mit Sprays und Tüchern. Die Wirkung des Gerätes überträgt sich sowohl auf die Atemluft, wie auch auf alle Oberflächen im Fahrzeug. Folgekosten im Betrieb entstehen für die Diakonie nicht, da das Kaltplasma-Desinfektionsgerät wartungsfrei funktioniert und über das Bordnetz des Transportfahrzeuges mit Strom versorgt wird. Mit einer symbolischen Scheckübergabe, wurde das Desinfektionsgerät durch Timon Schorling, Geschäftsführer der WK MedTec GmbH, an den Fahrdienst in Niedernwöhren übergeben und gleich eingebaut. Pflegedienstleiterin Katharina Schult dankte den Spendern und freute sich, ihren Gästen ein Stück mehr Schutz vor Infektionen bieten zu können.
Nicht lange warten, sondern schnell zu den Selbsthilfegruppen kommen, empfehlen Corinna Beckschäfer und Friedrich-Wilhelm Möhring.  (Foto: ste)

Möglichst keine Zeit verlieren

Vorweg gesagt: Es ist wohl das Wichtigste, abgesehen von der Bekämpfung des Problems, wenn ein Suchtkranker im Straßenverkehr auffällig geworden ist, egal ob mit Alkohol- oder Drogenproblemen, er sich sofort auch Hilfe in den geeigneten Selbsthilfegruppen holt. Denn wer erst darauf wartet, das sein Fahrverbot im Straßenverkehr rechtswirksam wird, der hängt locker noch einmal ein Jahr daran, bis er zur MPU (Medizinisch-Psychologischen Untersuchung) zugelassen werden kann. Seit über 30 Jahren gibt es den Verein (AiS - Alkohol im Straßenverkehr, DiS Drogen im Straßenverkehr) in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk der Schaumburg-Lippischen Landeskirche in Rinteln und Stadthagen. Hier gibt es spezielle Hilfsangebote, wie man sich auf die MPU vorbereiten kann, aber auch Rückhalt durch Gespräche mit Gleichgesinnten. 2003 formierte sich die Gruppe neu und Friedrich-Wilhelm Möhring begleitet die Gruppe als ehrenamtlicher Suchtberater. Corinna Beckschäfer ist hauptamtlich als Diplom-Sozialpädagogin sowie Sozial- und Gruppentherapeutin mit dabei. Jeder ist hier herzlich willkommen, egal ob es die Unsicherheit ist durch erste Anzeichen eines Suchtproblems, oder bei einer bereits bestehenden Suchtmittelabhängigkeit. Inhaltlich geht es in dem Projekt um die Aufarbeitung des eigenen Trinkverhaltens, der Achtsamkeit gegenüber sich selbst, indem man sich mit dem Thema konfrontiert. In der Gruppe haben alle das gleiche Problem und so auch ein höheres gegenseitiges Verständnis für die anfallenden Probleme. „Die anfängliche Scham und Peinlichkeit der Teilnehmer wird in der Gruppe schnell überwunden, da alle sehr ähnliche Probleme haben”, berichtet Corinna Beckschäfer. In den kostenfreien Gruppensitzungen, in denen im Durchschnitt zwölf Personen anwesend sind, bringt sich jeder bei den Gesprächen mit ein. Selbstverständlich gibt es hier die Gruppenschweigepflicht für alle. „Wie bei anderen Selbsthilfegruppen auch, hilft hier vorallem das Erleben von Gemeinschaft”, berichtet Möhring als einer von vier ehrenamtlichen Suchtberatern. Die geschulten Suchtberater (je zwei Frauen und zwei Männer) wissen aus eigenen Erfahrungen mit der MPU, wie man Praxisnähe vermittelt. Neue Mitglieder können also direkt zu den Gruppenabenden kommen, wenn möglich melden sie sich bei den Gruppenleitern an. Kontaktdaten findet man auf der Internetseite der Diakonie Grafschaft Schaumburg. Für das Erkennen einer Sucht berichtet Corinna Beckschäfer von sechs Merkmalen, die sich beginnend mit starkem Verlangen über den Kontrollverlust, der Abstinenzunfähigkeit, der Toleranzbildung bis hin zu Entzugserscheinungen und dem Rückzug aus dem Sozialleben erstrecken. Bevor die betroffene Person dann aber am AiS/DiS Programm teilnehmen kann, steht im Vorfeld immer das kostenlose Vorgespräch mit den Mitarbeitern der Beratungsstellen in Rinteln oder Stadthagen. Das Ziel des Gespräches ist es herauszufinden, ob eine Suchtmittelabhängigkeit oder ein Suchtmittelmissbrauch vorliegt. Bei einer Abhängigkeit ist die regelmäßige wöchentliche Teilnahme an den Gruppen erst nach einer Therapie möglich. In den Gruppen herrscht absolute Nüchternheit. Auch bietet die Diakonie den Betroffenen vertraglich gebundene Einzelgespräche zu Festpreisen an. Bei der MPU arbeitet die Gruppe mit dem TÜV Hessen zusammen. Hier werden die Berater durch regelmäßige Treffen immer auf dem aktuellen Stand gehalten und können so den Gruppenteilnehmern die Informationen weitergeben. Wichtig ist es, so Beckschäfer und Möhring, sich seinem Problem zu stellen und nach einer Fahrauffälligkeit sich rasch in Beratung zu begeben; und das möglichst innerhalb von vier bis sechs Wochen. Denn nach der Sperrfrist für den eigenen Führerschein folgen noch Abstinenznachweise (Abhänig von der Promillezahl) und es vergeht in der Regel ein Jahr bis der Führerschein wieder ausgehändigt wird. Das alles ist verbunden mit hohen Kosten. Gründe für eine MPU sind mehr als 1,6 Promille im Straßenverkehr, wiederholtes Führen eine Fahrzeuges unter Alkohol-, Drogen- oder Medikamenteneinfluss sowie ein negatives MPU-Gutachten. Die offenen Gruppen für Suchtmittelabhängige oder Menschen mit riskantem Konsumverhalten (beispielsweise Spielsucht) finden in Rinteln dienstags von 17 bis 18.30 Uhr im SHG Treff in der Mühlenstraße 5 und montags von 18.30 bis 20 Uhr in der Bahnhofsstraße 16 in Stadthagen statt. Die AiS Gruppe „Selbstbewusst zur MPU” trifft sich montags von 18.30 bis 20 Uhr in Stadthagen in der Bahnhofsstraße 16 und mittwochs von 17 bis 19.45 Uhr im SHG-Treff in der Mühlenstraße 6. Dazu bietet die Volkshochschule Schaumburg am 9. März von 18.30 bis 20.45 Uhr einen Kurs zum Thema „Lieber gut beraten zur MPU” für fünf Euro Kursgebühr (Anmeldung erforderlich) in der Klosterstraße 26 in Rinteln an.
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