Suchergebnisse (Kinderbetreuung) | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Amtsleiter Joachim von Meien stellt zusammen mit Ingmar Everding das neue Kinder Schutz Konzept vor. (Foto: ste)

Sicher – liebevoll – unterstützend

Rintelner Kindertagesstätten haben schon immer hervorragende Arbeit geleistet, doch jetzt ist in einer kooperativen Zusammenarbeit daraus ein pädagogisches Leitbild entstanden, dass schriftlich und nachvollziehbar das dokumentiert, was vorher in vielen Köpfen zwar vorhanden war, allgemeingültig jedoch bislang nie erfasst wurde. Der Amtsleiter für Bildung, Kultur und Sport in der Stadtverwaltung Rinteln, Joachim von Meien, stellte das neue Kinder Schutz Konzept auf drei Säulen: „Sicher – liebevoll – unterstützend!“ Das gelte als Wunschvorstellung für das häusliche Umfeld der Kinder und somit auch für Rintelner Kitas. Das neue Konzept basiert auf der UN Kinderrechtskonvention, die das Leitbild bestimmte. Nach einem langen, komplizierten und schweren Weg bis zur Fertigstellung sei ein Konzept entstanden, das nun in den Kita-Alltag überführt werden müsse. Ingmar Everding vom Bündnis „Qualität im Dialog“,einem Qualitätsentwicklungskonzept für  Kinderbetreuungseinrichtungen mit interkommunalen Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Auetal und den Städten Hessisch Oldendorf und Rinteln, machte in einer Info-Veranstaltung deutlich, warum es eines solchen Konzeptes überhaupt bedarf. Die Übergriffe auf Kinder nehmen statistisch gesehen zu und das erfordere Kinderschutz und Schutzkonzepte, zumal das Thema auch politisch immer mehr in den Fokus gerate. Pädagogische Fachkräfte seien unter Druck und das erzeuge Stress und Stress erzeuge Fehler. Aus diesen Fehlern müsse man lernen, zumal auch die Elternerwartungen immer stärker werden. Deshalb stellte er das Konzept auch auf mehrere Säulen. So müssten Kinder, Eltern und auch das Kollegium einer Kita in einem Mehrstufen-Konzept partizipieren. Das gehe von informieren über Abfragen von Bedürfnissen bis zur Mitbestimmung und in der vierten Stufe um Selbstbestimmung in den Entscheidungen als Individuum oder auch als Gruppe. „Partizipation ist eine Haltung“, so Everding, der forderte: „Kinder sollen als Subjekte wahrgenommen werden, nicht als Objekte von Erziehung!“ Der Konzeptaufbau ist einrichtungsspezifisch mit eigenen Regelwerken unterlegt. Neben der Frage, wie man Partizipation umsetzt steht auch die Frage einer sexuellen Bildung auf dem Plan: „Das ist ein Thema mit einem hohen Potenzial an Möglichkeiten für Missverständnisse“, so Everding. Kinder müssten bei ihren Fragen zur Sexualität gestärkt werden und klar definieren können, was für sie noch in Ordnung ist und was nicht. Außerdem wird ein Beschwerdemanagement eingerichtet, sowohl intern als auch extern. Besonders brisant ist der Interventionsplan, das heißt, was macht man, wenn etwas passiert ist. Also beispielsweise bei Kinderschutzfällen. Insgesamt haben sich die elf in der Trägerschaft der Stadt stehenden Einrichtungen auch elf eigene Konzepte gegeben. Vieles hat Quersummen, einiges ist unterschiedlich. So kann ein Konzept eines Waldkindergartens nicht deckungsgleich mit dem einer an ein Haus gebundenen Einrichtung sein. Für Eltern, die Fragen zum Konzept haben, stehen die Kindergartenleitungen gerne zur Verfügung. Auch das fällt unter den Unterpunkt „Partizipation“ und das soll gelebt werden.
Auf der Bühne präsentieren die Kinder, was sie zum Jubiläum einstudiert haben.  (Foto: ste)

Seit 50 Jahren wichtiger Baustein für Kinderbetreuung

Die Nordstadtkita feierte jetzt ihren 50. Geburtstag und dabei hatten sich Leiterin Julia Drewnitzky und ihre Team zusammen mit den Kindern jede Menge einfallen lassen, damit das Fest ein großer Erfolg wird. Bürgermeisterin Andrea Lange wurde angekündigt von Kindergartenkind Isabella und stellte fest: „So schön bin ich noch nie auf die Bühne geholt worden!” Sie zeigte sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Kinder, die vor ihrer Gratulationsrede ein Lied in englischer Sprache sangen. Das Jubiläum rief auch in Lange Erinnerungen wach, denn Tochter Antonia war selbst ein „Glühwürmchen” in der gleichnamigen Gruppe. Nur so konnte Lange Beruf und Familie in Einklang bringen. Ihre Glückwünsche gingen natürlich auch an die anderen beiden Gruppen, die „Stachelbeeren” und „Mondpanther”. Als eine der ersten Kinderbetreuungseinrichtugen bot die Nordstadtkita auch Betreuungsmöglichkeiten für unter dreijährige Kinder an und leistete so einen entscheidenden Beitrag zur familienfreundlichen Stadt Rinteln. In den 50 Jahren ihres Bestehens hatte die Nordstadtkita drei verschiedene Träger. Bis 2017 war die Kita Krankenhauskindergarten, bis 2020 hatte dann der Landkreis Schaumburg die Trägerschaft und danach die Stadt Rinteln. Als Vertreterin des Landkreis Schaumburg gratulierte Silke Weibels als Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen und hob die Bedeutung der Kita hervor. Im Konzept der Kita sind bis heute viele Naturerfahrungen und spannende Entdeckungen als feste Bestandteile der Arbeit des Erzieherinnenteams enthalten.
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