Die Vorweihnachtszeit hat begonnen und viele Menschen sind bereits in weihnachtlicher Stimmung. Für einen Großteil dieser Menschen gehört da auch ein Weihnachtsmarktbesuch dazu - von Stand zu Stand bummeln, eine heiße Tasse Punsch bzw. Glühwein mit Freunden trinken, sich eine Bratwurst oder die liebste Nascherei gönnen. Eins steht fest: Weihnachtsmärkte ziehen große Menschenmassen an. Der Nachteil dabei ist, dass diese Menschenansammlungen auch für die Taschendiebe sehr attraktiv sind. Denn das Gedränge zwischen den Marktständen bietet gute Gelegenheiten unbemerkt zuzuschlagen und anschließend schnell zu verschwinden.
Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt 72.903 Taschendiebstähle angezeigt, 2022 waren es sogar 98.512. Dabei entstand 2021 ein Schaden von 1,3 Millionen Euro und 2022 von 1,9 Millionen Euro. Die meisten Fälle bleiben dabei ungeklärt (Aufklärungsquote: 7 Prozent in 2022), da die Taschendiebe oft professionell agieren und die Tat von den geschädigten Personen häufig erst später bemerkt wird.
Taschendiebe arbeiten meistens in Gruppen, die professionell agieren. Wichtig ist daher, die Tricks der Diebe zu kennen. Sie tarnen sich vor allem als „Anrempler”, „Beschmutzer” oder falsche Touristen. Bei dem sogenannten Drängel-Trick rückt ein Dieb unangenehm dicht an den Geschädigten heran, bis dieser sich ärgerlich abwendet und dadurch eine umgehängte Tasche oder die in der Manteltasche befindliche Geldbörse quasi „griffbereit” anbietet. Die „Beschmutzer” lassen „versehentlich” ein Getränk auf die geschädigte Person fallen oder beflecken es mit Ketchup oder Senf. Dann bieten die Täter freundlich an, die dreckige Jacke zu säubern - nebenbei geschieht der heimliche Griff in die Tasche.
Weiterhin ist die Ausgabe als falscher Tourist eine beliebte Masche unter den Taschendieben. Sie bitten mit Smartphone oder Stadtplan in der Hand um eine Wegbeschreibung. Während die geschädigte Person Auskunft gibt, drängt sich zumeist ein Komplize des Täters oder der Täterin - vorgeblich, um besser auf die Karte sehen zu können - nah an die geschädigte Person heran. Da potenzielle Opfer während seiner Erklärung abgelenkt ist, kann der Dieb unbemerkt in dessen Tasche fassen.
Einige Eltern schrecken auch nicht davor zurück, ihre Kinder als Diebe loszuschicken - denn in Jungen und Mädchen sehen die Menschen keine Gefahr. 2022 waren 17,2 Prozent der Tatverdächtigen unter 18 Jahre alt.
Auf dem Wunstorfer Weihnachtsmarkt wird die Polizei wie in den vergangenen Jahr auch während der Öffnungszeiten Präsenz zeigen.