Der Verein „Steinhuder Torfmoorinteressenten” feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Die Geschichte des Vereins ist allerdings sehr viel länger und lässt sich urkundlich bis auf das Jahr 1744 zurückverfolgen. In dem Jahr wurden die Torfstichrechte der Steinhuder im Toten Moor erstmals urkundlich erwähnt. Torf gestochen wurde laut alten Dokumenten bereits sehr viel früher. Es war eine harte, mühsame Arbeit. Die gestochenen Torfsoden mussten zunächst trocknen, wurden dafür mehrfach umgeschichtet und schließlich mit Torfkahn oder Viehgespann nach Steinhude geschafft, um im Winter als Brennmaterial zu dienen. Im Jahr 1952 wurde von Steinhuder Bürgern die „Torfmoor-Genossenschaft” gegründet, um die Moorflächen, auf denen bisher Torfstichrechte lagen und nicht im Eigentum der Steinhuder waren, käuflich zu erwerben. Um die Belange der Mitglieder rechtlich besser vertreten zu können, gründete sich als Nachfolger der Genossenschaft im April 1966 der Verein Steinhuder Torfmoorinteressenten. Im Jahr 1970 und 1982 wurden die Flächen der Steinhuder als Teil des Naturschutzgebietes „Ostufer Steinhuder Meer” unter Naturschutz gestellt. Unberührt blieben jedoch das Handtorfstichrecht sowie das Jagdrecht auf den Flächen. Heute wie früher besteht der Verein Steinhuder Torfmoorinteressenten aus rund 185 Mitgliedern, die Grundeigentum im Toten Moor haben. Die Aufgabe des Vereins besteht darin, die Interessen der Mitglieder gegenüber Region, Land und diversen Institutionen in den Bereichen Jagd-, Wege- und Handtorfstichrechte wahrzunehmen. Dies gehe – auch im Zuge der aktuellen Erweiterung des Naturschutzgebietes „Totes Moor”– leider nicht immer konfliktfrei ab. Der Verein führt aber auch Moorpflege- und Entkusselungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Region durch. Das 50-jährige Vereinsjubiläum wollen die Mitglieder mit einer Planwagenfahrt feiern. Sie soll am 2. September, um 15 Uhr, am Ratskellergelände starten. Näheres wird noch bekannt gegeben. Foto: privat