Wer spontan an Fußball denkt, liegt falsch. Es ist der Segelflug – und der wird beim Luftsportverein Rinteln (LSV) nicht nur leidenschaftlich betrieben, sondern auch auf sportlich hohem Niveau. Konkret muss man allerdings sagen, dass auch Vereinsmitglieder schon zur Weltmeisterschaft gefahren sind und auch dafür jetzt wieder trainieren.
In unserer Serie zum Thema Ehrenamt haben wir den Verein besucht – und dort erfahren, was alles dazugehört, damit der Traum vom Fliegen Wirklichkeit werden kann.
Auf dem Flugplatz in Rinteln trafen wir die beiden Pilotinnen Heike Konitz und Christine Grote. Beide fliegen nicht nur aktiv, sondern engagieren sich auch darüber hinaus. “Fliegen ist immer eine Teamleistung – man kommt ja allein gar nicht in die Luft”, sagt Konitz mit einem Schmunzeln. Der Segelflug ist für sie weit mehr als nur ein technisches Hobby: „Es bereitet junge Leute auf viele wichtige Fähigkeiten vor – ganz abgesehen von der eigentlichen Fliegerei.“
Ohne das Ehrenamt geht beim LSV Rinteln eigentlich nichts. Zwölf Fluglehrer, dreizehn Flugleiter, sechs Werkstattleiter, drei Motorflugzeugwarte, vier Fallschirmpacker und ein Motorsegelwart sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft – vom ersten Flugversuch bis zur praktischen Prüfung. Und nicht zuletzt sind sie auch für die Sicherheit verantwortlich.
Mut gehört ebenfalls dazu. „Was man auf jeden Fall braucht, ist der Mut, sich von seinem Platz zu trennen“, sagt Heike Konitz – und meint damit den Schritt zum ersten Alleinflug, der in der Ausbildung einen wichtigen Meilenstein darstellt.
Mit aktuell zwölf Flugschülern und drei „Schnupperern“ ist der Verein gut aufgestellt. Der Schnupperkurs dauert vier Wochen und bietet bis zu zehn Ausbildungsflüge – danach kann entschieden werden, ob es weitergeht. Das Mindestalter für die Ausbildung liegt bei 13 Jahren. Geflogen wird in der Regel an den Wochenenden.
Auch Christine Grote ist überzeugt: „Wir wollen begeistern – für das schönste Hobby der Welt“. Beim LSV lernt man nicht nur das Fliegen, sondern auch Verlässlichkeit, Verantwortung und Teamarbeit – bodenständig und auf Augenhöhe. Ganz so einfach ist dieses „Hobby” nicht zu erlernen, denn es stecken auch viele Stunden an theoretischer Ausbildung mit dran, aber man kann es so oder so ab 13 Jahren schon erlernen. Der älteste Flugschüler derzeit ist übrigens schon im rentenfähigen Alter... „Zu spät damit anzufangen ist es auch nie!”.
Für allgemeine Informationen und Unterstützung rund um ehrenamtliches Engagement im Landkreis Schaumburg steht Ihnen die Kontaktstelle Ehrenamt zur Verfügung.