Der „Sommernachtstraum” ist eines der meistgespielten Shakespeare-Stücke: Eine Komödie über die Liebe, bei der sich in einer lauen Sommernacht allerlei Gestalten tummeln: edle Paare aus der höfischen Welt, zauberhafte Wesen aus dem Reich der Elfen und einfache Handwerker. Shakespeare verwebt diese unterschiedlichen Personenkreise überaus kunstvoll miteinander, knüpft hier eine Verbindung zwischen zwei Liebenden, knotet dort eine Verwirrung in die Beziehung und löst am Ende alle verworrenen Fäden wieder auf. Um Beziehungen geht es auch bei den lustigen Weibern von Windsor. Der rauf- und trinksüchtige Sir John Falstaff überschätzt seine Wirkung bei Frauen maßlos und macht gleich mehreren Damen den Hof. Die Auserwählten haben sein listiges Treiben jedoch durchschaut. Belustigt vom übergewichtigen Tunichtgut schmieden sie einen Plan und locken ihn in eine Falle. Die Sängerin Vroni Kiefer hat für die „Oper auf dem Lande” die schönsten Szenen des Shakespeare-Klassikers zur Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy zusammengestellt und wird als Puck verkleidet durch das Programm führen. Sie löst sich ab mit Prof. Hans-Peter Lehmann. Der ehemalige Intendant der Staatsoper Hannover ist nicht nur der Vater der Opern-Idee, er hat auch das Best-of der „Lustigen Weiber” inszeniert und gibt in Eckerde den leibhaftigen Shakespeare. Die künstlerische Gesamtleitung liegt bei den Gesangsprofessorinnen Charlotte Lehmann und Carol Richardson-Smith. Das Festivalorchester, das sich aus Studierenden und Absolventen der Hochschule für Musik und Theater Hannover zusammensetzt, wird von Matthias Wegele geleitet. Festlicher Rahmen und zugleich reizvolle Kulisse für die klassischen Gartenklänge ist der Park des Rittergutes Eckerde. „Die Einheit der Künste in dieser gestalteten Natur zu erleben, die ihrerseits ein Gartenkunstwerk ist, das ist ein Genuss für alle Beteiligten – Künstler wie Publikum”, schwärmt Prof. Lehmann. Der Park in Eckerde zählt zu den schönsten historischen Landschaftsgärten Niedersachsens. Von Mai bis Oktober öffnen die Besitzer Anno und Karin von Heimburg an jedem 1. Sonnabend im Monat die Pforten und führen interessierte Besucher selbst durch den Park. Über viele Jahre sah man, so der Hausherr, „den Wald vor lauter Bäumen nicht”, denn von dem um 1896 angelegten Park gibt es keine zeitgenössischen Pläne mehr. Mit Gartenexperten wurde ein Konzept erarbeitet und mit viel Engagement umgesetzt. Rund 200 Bäume mussten weichen, der Teich wurde entschlammt, Wege wurden freigelegt und Blickachsen geschaffen. In der einstündigen Pause der Aufführung können die Besucherinnen und Besucher bei Kaffee und Kuchen sowie kleinen musikalischen Intermezzi von Musikschülern durch den Park spazieren und die geschichtsträchtige Gartenanlage erkunden. Wer die Oper auf dem Lande heut oder morgen sehen will, muss auf gutes Wetter hoffen. Dann wird draußen gespielt und die Kapazitäten sind größer.
Bei Regen jedoch findet die Veranstaltung im historischen Kuhstall des Gutes statt. Dafür sind die Karten bereits ausverkauft.Weitere Termine: Am 7. und 8. August in Hannover auf dem Edelhof Ricklingen. Foto. privat