Suchergebnisse (Feuerwehr) | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Klares Signal für Andrea Gawel: Man darf auch mal das argumentative Breitschwert rausholen und muss nicht ständig mit dem argumentativen Skalpell arbeiten. (Foto: ste)

Andreas Gawel: Der Mann mit dem argumentativen Breitschwert

Der Rintelner Rat setzte am Donnerstag Abend in seiner Sitzung ein klares Signal für die Feuerwehr im Allgemeinen und für Volksens Ortsbrandmeister Andreas Gawel im Besonderen. Hintergrund eines RI-Antrags auf Abberufung Gawels aus dem Amt des Ortsbrandmeisters war eine Aussage von Gawel auf einer Ortsratssitzung, als er sich wütend über den monatelangen Verzug beim Einbau eines neuen Garagentors aufregte und drohte, er werde den neuen Feuerwehrwagen eigenhändig in das zu kleine Tor fahren und dann brauche die Wehr nicht nur ein neues Tor, sondern auch noch ein weiteres neues Fahrzeug. Grund genug für Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser (RI), eine Amtsverfehlung anzunehmen und Gawels Abberufung aus dem Amt zu beantragen. Auf der Ratssitzung fehlte Dr. Neuhäuser und Ratsvorsitzender Gerals Sümenicht verteidigte Gawel als erster: „Gawel ist engagiert, macht sich verdient im Brandschutz und im Dorf und ich kann schon verstehen, dass ihm mal der Faden in der Mütze platzt!“ Uta Fahrenkamp war gleicher Meinung. Die Aussagen Gawels seien zwar nicht elegant gewesen, aber vielmehr schockiere es sie, wenn ein Ratsherr sich anmaße, den Charakter des verdienten Feuerwehrmanns zu rügen. Veit Rauch (CDU) sah es als „Posse“ an, wenn es Abberufungen geben würde für Sachen, die in emotionaler Überschwenglichkeit gesagt würden, die man erstens nicht ernst meint und es einem zweitens hinterher oft leid tue: „Wenn wir das moralische Maß auf den Rat herunterbrechen, wären unsere Reihen nur zur Hälfte gefüllt!“ Carsten Ruhnau unterstützte gar die Aussage von Gawel: „Manchmal braucht es das argumentative Breitschwert und nicht das Skalpell!“ Sein Votum: „Wir stehen hinter unseren Feuerwehren und hinter Gawel!“ Rats-Neuzugang Markus Schwenk (WGS) kritisierte: „Hier wird nicht die Ursache des Übels bekämpft, sondern der Überbringer der schlechten Nachricht!“ Er konnte den durchaus berechtigten Zorn Gawels über das falsche Tor verstehen und wollte von der Verwaltung wissen, wann endlich das neue Tor eingebaut werde und wer Schuld an der Fehlplanung gewesen sei. Bürgermeisterin Andrea Lange will das verwaltungsintern prüfen und kündigte für den 9. Dezember den Einbau des neues Tores an.
north