Schon nach wenigen Minuten wirkt das Kloster. Lärmende Schüler sind spätestens in der Kirche deutlich ruhiger geworden, nehmen die Stimmung dieses Ortes der Ruhe meist unbewusst in sich auf. Zum dritten Mal sind rund 160 Schüler aus neunten und zehnten Klassen bei Äbtissin Bärbel Görcke und ihren Klosterdamen zu Gast, um zu lernen, sich filmisch mit der eigenen Zukunft und der Sicht auf das Leben auseinander zu setzen. Die Klosterkammer hat seit 2008 zu drei Filmwettbewerben aufgerufen - als Teil der Jubiläumsaktionen rund um Elisabeth von Calenberg. Zu denen sollten auch junge Menschen ins Boot geholt werden, das gelang eindrucksvoll: In jedem Jahr bewarben sich mehr Klassen und Gruppen für das von der Hans-Lilje-Stiftung geförderte Projekt. Deren Sekretär Christoph Dahling-Sander sieht diesen letzten Wettbewerb, zu dem sich 800 Schüler aus 30 Schulen (darunter auf die Hölty-Schule) bewarben, denn auch als Höhepunkt der Reihe. Nach „Wie wollen wir leben?” und „Wie wollen wir arbeiten?” steht aktuell die Frage „Woran glauben wir” auf der Agenda. „Eine zutiefst private Frage, deren Beantwortung eine enorme Vielfalt verspricht”, erwartet Dahling-Sander. Der Drehort selbst motiviert die Schüler denn auch, zur zügigen Umsetzung. Wollen sie die Kulisse nutzen, bleibt nur der eine Tag des Workshops. Vorab haben sie in ihren Schulen aber auch schon Dramaturgie-Einführungen mit professionellen Filmemachern bekommen, technisch und von der filmischen Umsetzung begleiten Medienpädagogen des Medienzentrums der Region Hannover das Projekt. Den Siegern winkt nicht nur die Auszeichnung bei einer abschließenden Gala am 14. Dezember in der Lutherkirche in Hannover, sondern auch eine „Klassenfahrt” zu den „Internationalen Filmfestspielen” in Berlin.
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Carmen Döhle (v.li.) dreht im Kloster Mariensee eine Übungsszene mit ihren Mitschülerinnen Lena Toffolo und Sara Leuckefeld.