Mit großer Leidenschaft und nach intensiver Vorbereitung hat die Ballettschule Sylvia Hirsch am vergangenen Samstag das klassische Ballett „Dornröschen“ auf die Bühne des Stadttheaters gebracht. Die rund zweieinhalbstündige Inszenierung, bestehend aus einem Prolog und drei Akten, verlangte den jungen Schülerinnen nicht nur tänzerisches Können, sondern auch schauspielerisches Talent ab. Die Geschichte von Dornröschen ist eine Mischung aus Magie, Schicksal und Liebe. Sie gehört zu den bekanntesten klassischen Balletten.
Die rund 50 Mitwirkenden, im Alter zwischen sechs und über 20 Jahren, zeigten sich der Herausforderung gewachsen und präsentierten ihre Rollen mit großer Ausdruckskraft und Präzision. Besonders beeindruckend war die Hingabe, mit der jede einzelne Darstellerin ihre Figur verkörperte, ein Aspekt, den auch das Publikum spürte und mit Standing Ovations honorierte. Die künstlerische Leitung lag bei Sylvia Hirsch, die gemeinsam mit ihren Schülerinnen die Choreografie erarbeitet hatte. „Wir erzählen in erster Linie eine Geschichte. Dafür brauchen wir Mimik und Gesten“, betonte sie vor der Premiere. Die Ausdruckskraft der Tänzerinnen spielte eine zentrale Rolle, etwa wenn es darum ging, glaubhaft die böse Fee zu verkörpern oder putzige und verspielte weiße Katzen.
Zu den Hauptrollen zählten Evelyne Litt als Prinzessin Aurora, Lisa Waschk als Fee Carabosse, Leonie Hohenhaus als Fliederfee, Tessa Werner als Königin sowie die Gasttänzer Pantelis Zikas als König und Davide Sioni als Prinz Desiré. Die letzten Proben fanden direkt im Stadttheater statt, als Vorbereitung auf die Premiere am 1. November. „Ich bin sehr glücklich, dass Dornröschen so gut beim Publikum angekommen ist“, sagte Sylvia Hirsch nach der Aufführung dem Stadtanzeiger. „Alle haben auf der Bühne, entsprechend ihrer Rollen und ihrem Können, ihr Bestes gegeben und mit sehr viel Hingabe und Leidenschaft getanzt.“
Sie betonte die Bedeutung jeder einzelnen Rolle für das Gelingen der Aufführung: „Ich habe immer zu meinen Schülern gesagt, jede Rolle ist wichtig und nur wenn jeder sein Bestes gibt, gelingt es, etwas Großes und Gemeinsames zu schaffen. Ich denke, das haben wir erreicht.“ Jedenfalls gab es Jubelschreie des Ensembles, nachdem der letzte Vorhang fiel. Die Premiere von „Dornröschen“ wurde so nicht nur zu einem künstlerischen Erfolg, sondern auch zu einem emotionalen Höhepunkt für alle Beteiligten. Der gefeierten Premiere am Samstag folgte eine weitere erfolgreiche Aufführung am Sonntag. Eine weitere Aufführung wird es am Sonntag, den 9. November um 16 Uhr im Stadttheater geben.
Die Ballettschule Hirsch wurde 1976 von Margot Hirsch gegründet und wird seit 1990 von ihrer Tochter Sylvia geführt. Alle zwei Jahre bringt die Schule ein neues Stück auf die Bühne – darunter Klassiker wie „Schwanensee“, „Cinderella“ oder „Der Nussknacker“. Die hohe Qualität der Aufführungen hat der Schule einen hervorragenden Ruf eingebracht. Für Sylvia Hirsch war es die 15. Aufführung.