Sonntag geht Hannover ins Derby gegen Eintracht Braunschweig, das zuletzt beim Sieg in Düsseldorf Selbstvertrauen tankte. Anders als 96, das bei der 0:3-Pleite gegen den FC Schalke 04 in der Anfangsphase nicht mithalten konnte.
Dies war eine neue Erfahrung für die „Roten“ in dieser Spielzeit. Zwar kassierten sie auch zuvor schon Niederlagen in dieser Serie. Stets schienen sie jedoch in der Lage zu sein, die Partie mit etwas mehr Spielglück oder Effektivität vor dem Tor auf ihre Seite zu ziehen. Schalke ging nun von Anpfiff an mit höchst intensivem Pressing gegen die Hannoveraner vor. Die Herangehensweise der Gäste aus dem Ruhrgebiet war bekannt, 96 fand jedoch anfangs kaum ein Gegenmittel. Maurice Neubauer spielte unter Druck einen Fehlpass, Schalke schaltete geschickt um und auf 1:0. Ganz ließ sich 96 vom Draufgehen der Gelsenkirchener nicht lähmen, Benjamin Källmann verpasste die Chance auf den Ausgleich. Moussa Sylla erzielte in der 14. Minute seinen zweiten Treffer in dieser Begegnung für Schalke, weil 96 einen Eckball schlecht verteidigte. Hannover-Trainer Christian Titz kritisierte denn auch nach der Begegnung die schwache Startphase. Die schwere Hypothek des Rückstands habe Hannover anschließend schwer belastet. Etwa ab der 20. Minute begannen sich die „Roten“ allerdings aus der Umklammerung zu befreien und ihr Spiel gezielter aufzuziehen.
Was positiv für die Zukunft stimmen darf: Auch wenn die Partie gegen Schalke diejenige im bisherigen Saisonverlauf war, in der sich Hannover am schwersten tat, war die Mannschaft trotzdem in der Lage, sich Chancen herauszuarbeiten. Mustapha Bundu scheiterte jedoch im Alleingang gegen Schalke-Torwart Loris Karius, Jannik Rochelts Abschluss klärten die Schalker direkt vor dem Einschlag in ihr Tor. Es ging mit einem 0:2-Rückstand in die Halbzeit, obwohl sich 96 einigermaßen gefangen hatte.
Nach Wiederanpfiff legte vor allem Hannover den Vorwärtsgang ein. Ein vermeintlicher Hand-Elfmeter, der von Schiedsrichter Martin Petersen nach Ansicht der Videobilder wieder zurückgenommen wurde, hätte eventuell noch einmal die Möglichkeit zu Wende geboten. Hannover versuchte Druck aufzubauen, Schalke verteidigte jedoch konzentriert und ließ so kaum Großchancen zu. Mit dem 3:0 wiederum nach einer Ecke entschied Christian Gomis die Begegnung endgültig für die Schalker.
Lokalrivale Eintracht Braunschweig dagegen beendete seine Sieglos-Serie und schlug Düsseldorf mit 2:1. Im Derby wird 96 auf eine kampfstarke, auf Umschaltmomente setzende Eintracht treffen.
Christian Titz betonte unter der Woche die Notwendigkeit, „dass wir bei uns bleiben“. Den auf Ballbesitz und spielerische Lösungen angelegten Stil soll die Mannschaft beibehalten, trotz einer zuletzt eher mauen Punkte-Ausbeute. Es gelinge noch immer, viele Chancen herauszuarbeiten, so der Coach. Allerdings fehle es im Moment an der „Abschlussqualität“, hier werde ein Schwerpunkt im Training liegen. Ebenso sei es wichtig, Standards wieder besser zu verteidigen, wie der Coach auf der 96-Homepage betonte. Die Begegnung in Braunschweig wird am Sonntag um 13.30 Uhr angepfiffen. Ein Sieg im Derby könnte 96 neuen Schwung und das Selbstverständnis geben, an die Stärken der ersten Saisonphase anzuknüpfen.
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