Rund 100 Gäste, sieben Täuflinge und jede Menge haupt- und ehrenamtliche Helfer haben die historische Sigwardskirche in Idensen zum strahlenden Mittelpunkt eines unvergesslichen Tauffestes gemacht. Unter dem bunten Dach eines Zirkuszelts feierten sie gemeinsam einen unvergesslich festlichen Gottesdienst. Die Gemeinden hatten Familien mit Babys oder Kleinkindern, Jugendliche und Erwachsene herzlich eingeladen, sich an diesem besonderen Tag in sommerlicher Atmosphäre im Freien taufen zu lassen.
Pastorin Susanne von Stemm (Bokeloh), Pastor Claus-Carsten Möller (St. Johannes) und Pastorin Nikola Lenke (Idensen-Mesmerode) haben die sieben neuen Mitglieder der Gemeinden an drei festlich hergerichteten Stationen auf der Wiese rund um die romanische Sigwardskirche getauft. Die einzelnen Tauchrituale entlang der stillen Wege inmitten des Grüns und vor der historischen Kulisse verliehen dem Ereignis eine berührende Symbolkraft und persönliche Note. Pastorin Susanne von Stemm brachte die Stimmung auf den Punkt: „Wir möchten einen Raum schaffen, in dem Glaube und Gemeinschaft lebendig werden.“ Ihre Worte standen sinnbildlich für das Anliegen, das sich in jeder Sekunde des Tauffestes spürbar entfaltete.
Musikalisch untermalt haben Fest und Gottesdienst die Mitglieder des Posaunenchor Loccum. Sie erfüllten mit kraftvollen Bläserklängen die Atmosphäre mit Freude. Für die ruhigen Passagen spielte Thomas Guddat am Keyboard. Der Pianist spielte zarte und zugleich festliche Melodien. Nach dem Gottesdienst wartete ein liebevoll gestalteter Empfang: Sekt und andere Getränke für große und kleine Gäste, ebenso wie eine vielfältige kulinarische Auswahl, inklusive vegetarischer Köstlichkeiten, die keine Wünsche offen ließen, warteten auf die Gäste. Wer wollte, konnte bei einem offenen Rundgang die geheimen Schönheiten der Sigwardskirche entdecken. Für die kleinen Gäste gab es zusätzlich eine Menge Spielangebote, die keine Langeweile aufkommen ließ.
„Das Tauffest wäre nicht möglich gewesen, ohne die tatkräftige Unterstützung vieler Ehrenamtlicher“, sagte von Stemm. Erst ihr Engagement habe das Fest warm, einladend und reibungslos gemacht. „Dafür gilt allen ein herzlicher Dank. Oder wie es in der Gemeinde heißt: Ohne euch wäre ein solch lebendiges Gemeinschaftserlebnis nicht denkbar.“ Schlussendlich zeigte das Tauffest in Idensen ein beeindruckendes Zusammenspiel von Tradition, Gemeinschaft und feierlicher Spiritualität. „Das war für alle Menschen eine Einladung, den lebendigen Glauben vor Ort zu entdecken“, sagte Nikola Lenke. „In gleichen Teilen historisch, persönlich und voller Hoffnung“, ergänzte Claus-Carsten Möller.
Die rund tausend Jahre alte Sigwardskirche, errichtet zwischen 1129 und 1134 als Eigen- und Grabeskirche des Bischofs Sigward von Minden, bewahrte ihre romanischen Wandmalereien weitgehend im Original, darunter Szenen wie Taufe, Pfingstwunder und das Jüngste Gericht. Der Ort bot damit nicht nur eine visuelle, sondern auch spirituelle Verbindung zur Geschichte des Glaubens.