Kyrie en Taille - dieses Thema erklang im Plenum der Orgel und wurde dann in einem Dialog als spielerisches Trio fortgesetzt. Der Barocke Komponist Nicolas de Grigny setzte dem Trio Dialog noch eine Krone im Dialog zwischen den zarteren Stimmen und dem kräftigen Grands Jeux des vollen Plenums fort.
Intensiv und behutsam mit viel Gefühl erklang dann von Georg Böhm das Choralvorspiel „Vater unser im Himmelreich”. Die „Toccata prima” von Georg Muffat, mit behutsam ausgesuchten Registern im Wechsel der Stimmen zwischen den Trompeten und der Oboe der Orgel sowie dem im Plenum gespielten Stimmen der vollen Orgel kam das barocke Tanzbild der Toccata zur Geltung.
Einer der Höhepunkte im Konzert war das perfekt gespielte „Präludium e” von Nicolaus Bruhns. Sehr gut artikuliert und perfekt registriert erklang ein wunderbar interpretiertes Werk, ausgezeichnet im Wechsel ausgeführt konnte man den Zuhörern eine gewisse Verzückung ansehen. Präzise im Anschlag und in den Läufen sowie in der Spielbewegung konnte man der Künstlerin eine Verliebtheit für dieses Stück anmerken.
Mit zwei Choralvorspielen von Johann Sebastian Bach zum Choral „Allein Gott in der Höh sei Ehr” BWV 676 und 664 kehrte wieder eine musikalische Ruhe und Gleichmäßigkeit ein. Virtuos wurden von der Künstlerin die nicht einfachen Choralvorspiele interpretiert. Man musste schon genau hinhören, um aus der facettenreichen Verzierung den Choral heraus zu hören.
Mit Robert Schumann wurde ein Ausflug in die Romantik gemacht. Aus den „sechs Stücken in canonischer Form, op 56” wählte die KŸnstlerin die Nr. 2 mit der Überschrift „innig” aus. Hier machte sich die ganze Stimmgewaltigkeit der Orgel bemerkbar. Behutsam und mit Gravität erklangen die romantischen Stimmen der Orgel. Ein ganz anderer Charakter im Klang war plötzlich im Raum und man konnte förmlich eine Wanderung durch die Zeit erleben. Strahlend und feierlich erklang zum Schluss nochmals Johann Sebastian Bach. Mit dem Präludium und Fuge in D-Dur (BWV 532) wurde nochmals alles von der Künstlerin abverlangt. Virtuos mit dem Spiel auf dem Manual konnte man nun auch noch das virtuose Spiel mit den Füßen erleben. Die Solo Partien in der Fuge wurden grandios gespielt. Genau akzentuiert und abgestimmt war es ein wunderbares Zusammenspiel der Hände und Füße.
Langanhaltender Beifall war der Dank und die Stimmen aus der Zuhörerschaft waren einhellig, diese Künstlerin wird ihren Weg machen und sie war auch einmal in Barsinghausen. Foto: p.