Mit einer neuen Buchausgabe wird der Arbeitskreis Stadtgeschichte, vom Verein Museumslandschaft Amt Rodenberg e.V., selbst in die Geschichte Rodenbergs eingehen. In der Publikation geht es um nichts geringeres, als das bedeutende Haus mit Tradition von Rodenberg. So trägt es auch den Titel: „Das Stockholm – Ein Haus mit Tradition in Rodenberg“.
Mit einem Bauchladen ausgestattet, wurden die ersten Exemplare bereits auf dem Rodenberger Amtsplatz zum Kauf für sieben Euro angeboten. In Zukunft übernimmt die Deisterbuchhandlung den Verkauf.
Über ein Jahr arbeiteten neun Mitglieder des Arbeitskreises an diesem Buch. Es sollte unbedingt noch vor dem bevorstehenden Rückbau des Gebäudes erscheinen, und „somit auch in Zukunft über das ehemaligen Kulturhauses der Stadt informieren“, was viele ältere Bürgerinnen und Bürger noch nicht nur in Bewirtschaftung kennen, sondern auch lieben und schätzen gelernt haben, erklärt Marlies Berndt-Büschen, während der ersten Präsentation.
Von Seiten der Verfasserinnen und Verfasser des Buches sprudelte es nur so mit Schilderungen von dem, was sie vom Leben im ehemaligen Gasthaus und Hotel in Erfahrung gebracht haben, beziehungsweise selbst noch kannten. Erbaut im Jahre 1644 wurde es zu dem Treffpunkt der Stadt am Deister und darüber hinaus, wie Zeitungsartikel und Archivmaterial des Museums im bebilderten Buch beschreiben.
Dort wurden im großen Saal Familienfeiern und Hochzeiten begangen, Vereine feierten dort ihre Feste, Tanzschule und Tanzbälle, Kegelclubs nutzten die Kegelbahnen, Spaziergänger, Ausflügler, Reisegesellschaften nutzen es für gesellige Essen und Unterkünfte, wie auch Messebesucher der Landeshauptstadt. Nicht zu vergessen, spielte das Hotel mit Gastbewirtung bereits während der Zeit, als Rodenbergs Quelle als Gesundbrunnen genutzt wurde, eine nicht unbedeutende Rolle für den Kurbetrieb. Auf dem Hof fanden regelmäßig Tierhändler ihren Markt.
Bei einem Rundgang durch den stillgelegten Gebäudekomplex warfen die Arbeitskreismitglieder nicht nur einen letzten – auch wehmütigen – Blick in die Räumlichkeiten, sondern entdeckten manche Erinnerungen in handfesten Objekten wie Pokalen, Geschirr und nicht zuletzt das Kellergewölbe des ehemaligen Bier- und Braukellers im Haus „Stockholm“.
Vieles mehr findet man in diesem Werk, dass nicht nur für gebürtige Rodenberger interessant ist, sondern vielleicht auch gerade für Neuzugezogene, die etwas von der „gesellschaftlichen Atmosphäre“ der Stadt erfahren möchten.
Aus dem Museum heraus werden in Zukunft durch den Arbeitskreis noch weitere Publikationen über die Gasthäuser von Rodenberg und zentrale Bauten erscheinen. Sicherlich sind die jetzt Aktiven wieder dabei: Marlies Berndt-Büschen, Dagmar Eynck, Michael Faßbinder, Hubert Finger, Hans-Heinrich Hartmann, Fritz Hecht, Siegfried Jeuken, Roland Kramer und Joachim Siebold.