„Morgenstund‘ hat Gold im Mund“, so hieß die Überschrift der Begrüßungsrede von Bürgermajor Dirk Bredthauer. Zum vierten Mal nahm das Bürgerbataillon die „Festung“ Schweers Aalräucherei friedlich zum Bürgerfrühstück ein. „Wir haben mal wieder Schützenfestwetter, der angekündigte Regen ist vorbeigezogen und es verspricht ein schöner Sommertag zu werden, der uns allen unter dem Zylinder einheizen wird“, sagte Bredthauer. Und gefeiert wurde wieder dort, wo es in Steinhude am schönsten ist mit dem Blick auf das Steinhuder Meer.
Natürlich war das Bürgerfrühstück ausverkauft, viele Ehrengäste wurden von Bredthauer begrüßt. Unter anderem Erste Stadträtin Wiebke Nickel, Ortsbürgermeisterin Christiane Schweer, Ortsbürgermeister Martin Ehlerding aus Großenheidorn, Bürgermeister Heiko Bothe aus Hagenburg, Regionsabgeordneter Rolf-Axel Eberhardt sowie Oberst Torsten Fette vom Lufttransportgeschwader 62. „Wir feiern das 150-jährige Jubiläum des Bürgerbataillons und genauso oft findet auch das Bürgerfrühstück statt“, so der Bürgermajor. Aus diesem Anlass waren auch die Ehefrauen und Partnerinnen dabei. Sie saßen an einem Tisch mit einem Blumenarrangement.
Gefeiert wurde das Jubiläum bereits im Januar in den Strandterrassen. Am 25. Januar 1875 wurde das Bürgerbataillon zum ersten Mal erwähnt. Wie immer überbrachte Schützenoberst Stephan Meuter die Grüße des Schützenvereins. Er hob die gute Zusammenarbeit zwischen Schützen und Bürgerbataillon hervor. Denn die Gemeinschaft in Steinhude sei sehr wichtig und funktioniere. „Und das nicht nur bei einer Lüttje Lage nachts um 3 Uhr“, scherzte Meuter. Zum Bürgerfrühstück und auch dem historischen Umzug wurden Fähnchen mit dem Jubiläumswappen verteilt. Bredthauer konnte es sich nicht verkneifen, auf die mitgebrachten Fähnchen der Bürgerkompanie aus Großenheidorn hinzuweisen. „Das wäre nicht nötig gewesen, doch wir haben die schöneren“, schmunzelte Bredthauer.
Er sei stolz auf das Bürgerbataillon und die Fortführung der langen Tradition bei behutsamen Veränderungen. „Wir sind uns bewusst, dass wir nur eine kurze Episode in der Geschichte sind und dass wir uns nicht zu wichtig nehmen dürfen“, berichtete der Schützenmajor. Er ehrte Ralf Siedler, der seit 30 Jahren Fahnenoffizier ist und das Fahnenkommando geprägt und repräsentiert habe mit einer persönlichen Hellebarde. Das Amt wird an Siedlers Sohn Tim in diesem Jahr abgegeben. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von Waltraut Albecht-Frey, es wurden zahlreiche Lieder gesungen, die Liedervater Thomas Wulf vorgab.
Dann war es Zeit zum Antreten des Bataillons und ihrer Gäste vor der Festung. Für die Handlungen waren Kompanieoffizier Frank Kruse (er meldete 182 Angetretene) und Adjutant des Bürgermajors Willi Rehbock, der wieder seine Worte in plattdeutscher Sprache vortrug, zuständig. Unter anderem wurden nachfolgende „Missetaten“ aufgezeigt und mit einem Getränk „gewürdigt“. Der Obergefreite Holger Maaß ging leicht bekleidet mit Unterhose in den „Teich“. Ein Bürger beschwerte sich, es sei eine gruselige Gestalt im Meer gesehen worden. Maaß erhielt eine VIP-Late für das Injoy, um seinen Körper auf Vordermann zu bringen. Im kommenden Jahr soll es eine Überprüfung geben. Joshua Engelmann hatte beim Wunstorfer Schützenfest seine Schulterklappen nicht dabei. Nun sind sie mit jeweils einem Schloss befestigt. Weil Ruven Rintelmann das Schießen am Mittwoch vergisst, musste er einen Klosterfrau Melissengeist gegen das Vergessen trinken.