Das neunte Mal hat der „Große Zapfenstreich“ auf dem ehemaligen Ratskellergelände stattgefunden, davor war es der Bereich um die Friedenseiche. Das Wetter spielte erneut mit, es waren Temperaturen um 23 Grad Celsius. Die Restaurants rund um den Veranstaltungsort waren gut besucht, bereits einige Zeit vorher versammelten sich die Besucher, es waren wieder mehrere hundert, um sich die einzigartige Zeremonie anzusehen und anzuhören.
„Zu dem passenden Ambiente des Standortes gehört auch noch die einmalige Atmosphäre mit dem Sonnenuntergang über dem Steinhuder Meer“, sagte Schützenoberst Stephan Meuter. Es ist eine langjährige Tradition, zum Schützenfest in Steinhude den Zapfenstreich in der Abenddämmerung aufzuführen. Schützenbataillon und Bürgerbataillon traten an der Straße Am Graben an und marschierten zum Ratskellergelände, 16 Mitglieder der Ortswehr Steinhude (darunter zwei Kameradinnen) bereicherten mit Fackeln den Zapfenstreich. Schützenleutnant Jörg Seidel meldete zum ersten Mal (bisher machte das Schützenhauptmann Stefan Schulz) dem Schützenoberst Stephan Meuter den Zapfenstreich angetreten. Er wurde musikalisch begleitet von den Spielleuten des Musikzuges Steinhude und dem Blasorchester „Die Original Calenberger“.
Der Zapfenstreich besteht aus mehreren Teilen, in denen sich die Signale der einzelnen Heeresgattungen wiederfinden. Während der „Serenade“ können die Besucher applaudieren, während des Zapfenstreiches bis zur Hymne allerdings nicht. Bei dem Großen Zapfenstreich handelt es sich um einen Zapfenstreichermarsch, dem eine Ankündigung durch einen langen Wirbel der Trommler unter einem Triller der Pfeifen vorangeht. Der Zapfenstreich war ursprünglich das musikalische Signal, auf das hin in den Soldatenlagern die Schankfässer geschlossen wurden und die Soldaten sich in die Quartiere begeben mussten. Der Große Zapfenstreich ist schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts für Residenzen, Festungen und Feldlager nachweisbar. Für Ortsbürgermeisterin Christiane Schweer bedeutet der Zapfenstreich einen würdigen Beginn des Steinhuder Schützenfestes. Sie sei in ihrem Leben nicht nur als Ortsratsmitglied oder Ortsbürgermeisterin gerne dabei.