Es waren nur ganz wenige Plätze, die im Stadttheater zum 12. Konzert des Heeresmusikkorps Hannover unbesetzt blieben. Bei den Konzerten davor gab es deutlich mehr freie Plätze. Erneut haben die Besucher die Bandbreite des Berufsorchesters kennen gelernt. Dieses Mal kam noch dazu, dass es in der Leitung mit Oberstleutnant Martin Wehn einen Wechsel gab. Im Juni übernahm Wehn den Stab von Oberstleutnant Manfred Peter. Natürlich hat jeder Dirigent seine eigene Handschrift. Besucher der vorherigen Konzerte werden dieses unschwer bemerkt haben. Während Manfred Peter Walzer und klassische Synchronovertüren in den Vordergrund stellte, lag bei Wehn der Schwerpunkt auf Originalkompositionen für Blasorchester. Die sind allerdings nicht so bekannt wie die anderen Overtüren, die gern in Opernhäusern gespielt werden. Das, was im Stadttheater geboten wurde, können auch nur Profiblasorchester. Wehn wird bereits in der kurzen Zeit seines Wirkens beim Heeresmusikkorps als Meister seines Faches bezeichnet. Zielstrebig und unglaublich zuverlässig. Er sei ein ganz exakter Arbeiter, der die Nuancen in der Dynamik und im Tempo bis zum letzten heraus kitzelt. Vier Märsche spielte das Heeresmusikkorps, eine Zugabe gab es noch mit dem Radetzkymarsch. Es mag ja sein, dass die Erwartungshaltung der meisten Besucher auf Marschmusik lag, aber das kann natürlich den Ansprüchen eines Berufsorchesters auf keinen Fall genügen. Allein die Melodien aus „My Fair Lady” oder die „Overtüre zur Oper die sizilianische Vesper”, „Loch Ness - eine schottische Fantasie” und „Danzon No.2” waren eine Klasse für sich. Ein klassisches Blasorchester soll mit seiner musikalischen Vielfalt auch eine Inspiration sein für alle jungen Bläser. Die Besucher erhoben sich am Schluss des Konzertes von den Plätzen, der Beifall war lang anhaltend, es gab Zugaberufe. Nach dem Radetzkymarsch gab es noch das Niedersachsenlied, den Schlusspunkt setzte wie bei allen Konzerten die Nationalhymne. Die Bühne des Stadttheaters wurde vom Bauhof erweitert, um mehr Platz für die 46 Musiker zu schaffen. Auch gefiel der Blumenschmuck. Begrüßt wurden die Besucher von der stellvertretenden Bürgermeisterin Monika Brüning. Sie entschuldigte Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt, der seinen Geburtstag feierte. Die Vorsitzende der Behinderten-Sportgemeinschaft im TuS Wunstorf, Astrid Dralle, stellte ihre Abteilung vor. Der Erlös aus dem Konzert soll unter anderem verwendet werden für den Aufbau einer Krabbelsportgruppe.
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