Lächelnde Gesichter sind zu sehen. Eine Woche mit viel Spaß und auch mit harter Arbeit liegt hinter den rund 70 Jugendlichen, die aus vielen Teilen Niedersachsens nach Loccum gekommen sind. Was sie vereint und weshalb sie eine Woche ihrer Herbstferien für die JuniorAkademie hergegeben haben, ist ihr Wille, mehr wissen zu wollen und einmal etwas mehr gefordert zu werden, als es der Unterricht in der Schule tut. Simeon Schäffer, der sich im Soziologie-Kursus mit Kinderrechten auseinander gesetzt hat, fasst seine Eindrücke vor dem Publikum aus Unterstützern und Eltern im Saal der Heimvolkshochschule zusammen: „In den Diskussionen haben alle mitgemacht. Nicht nur zwei oder drei, wie es in der Schule meistens der Fall ist. Und wir hatten alle Zeit der Welt zum diskutieren.” Diskussionen also unter Gleichgesinnten und viel Zeit dafür –ähnlich ist es auch den Teilnehmern der weiteren vier Kurse ergangen. Im Theaterspiel haben sie sich erprobt, haben musikalisch den „Soundtrack des (Loccumer) Klosters” erforscht und hörbar gemacht, haben sich mit regenerativen Energien befasst und deren Vor- und Nachteile abgewogen und auch versucht, den Grundlagen des Lebens beziehungsweise Überlebens auf die Spur zu kommen. „Wir haben unseren Horizont erweitert, weil wir einander so gut zugehört haben”, ergänzt Meike Westermann das, was Simeon gesagt hat. Damit ist dann auch das Ziel erreicht: „Horizonte erweitern – Grenzen verschieben” ist der Titel, den HVHS-Direktorin Berbel Unruh dieser Woche gegeben hat. Präsentiert haben die Jugendlichen ihre Ergebnisse am letzten Vormittag der Akademie-Woche. Bevor sie jedoch Forschungsergebnisse vorführen, Theater spielen und musizieren durften, gab es Dank und eine Talkrunde. Der Dank ging an die VGH-Stiftung und die Klosterkammer Hannover, die die JuniorAkademie fördern und ohne deren finanzielle Unterstützung diese nicht zustande kommen könnte, wie auch an das Niedersächsische Kultusministerium, das die Akademie in Kopperation mit der Heimvolkshochschule ausrichtet und das Kloster Loccum. Zum Gespräch baten die Jugendlichen Meike und Simeon vier Akteure nach vorne: Sabine Schormann von der VGH-Stiftung, Birte Hembus, die die JuniorAkademien in Loccum seit Beginn begleitet, Nienburgs Landrat Detlev Kohlmeier und Berbel Unruh. Während Kohlmeier sich wünschte, dass „der Laden immer voll” ist, also die JuniorAkademien immer ausgebucht sind, und sich freute, dass solch ein exklusives Angebot in seinem Landkreis besteht, meinte Unruh, dass die Heimvolkshochschule der ideale Ort dafür sei, da sie über die schulischen Grenzen hinaus arbeiten könne – wie etwa im Hinblick auf Erwachsenen- und Persönlichkeitsbildung. Das Kultusministerium unterstütze, um das möglich zu machen, was Schule nicht leisten könne, sagte Hembus. Und dann, wenn Bildung mit Vergnügen verbunden werde und dieses Jugendlichen zugute komme – dann trete gerne die VGH-Stiftung ein, sagte Schormann. Foto: jan