Ein hannoversches Immobilienmakler-Unternehmen hat das Areal mit zehn Wohnhäusern nebst ehemaligen Stallungen und Gartenflächen vom Land Niedersachsen erworben und investiert jetzt in das, zumindest für Wunstorfer Verhältnisse, Großprojekt. Die ersten dieser zum Teil heute unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wurden zwischen 1905 und 1907 für das Personal des damaligen Landarmenhauses (heute Psychiatrie Wunstorf) erbaut und hießen im Volksmund „Pflegersiedlung” beziehungsweise wegen der erhöhten Lage „Pflegerdorf auf der Hohen Luft”. Hier wohnten bis Mitte der 1960er Jahre fast ausschließlich Krankenpfleger und deren Familien. Die kleine Siedlung, in Form eines Bogens angelegt, hatte bis zu den 1970er Jahren einen ganz besonderen Charme, weil sie neben den beiden markanten Gebäuden am Straßenanfang auch noch einen außerordentlich stark ausgeprägten gartenähnlichen Charakter aufwies. So war die Straße zu beiden Seiten mit Rotdorn-Bäumen bepflanzt und diverse meist immergrüne Hecken begrenzten die einzelnen Grundstücke. Hinter den größeren Anwesen gab es Stallungen, in denen die Bewohner Kleinvieh zur Selbstversorgung hielten. Des Weiteren gehörten große Nutzgärten mit diversen Obstbäumen zu den Wohnhäusern, so dass sich die Bewohner nahezu selbst versorgen konnten. Durch die später erfolgte Asphaltierung der Straße, den Wegfall der Kleintierhaltung und die Freizeitnutzung der Gärten hatte sich das äußere Bild des Rehmoores jedoch stark verändert. Besonders die wahllose Anpflanzung von Fichten und anderem Nadelgehölz, das zum großen Teil so sehr in die Höhe und Breite wachsen konnte, dass ganze Häuserzeilen im Schatten lagen und ein Blick in die Landschaft nicht mehr zuließ, wirkte sich sehr nachteilig auf den idyllischen Siedlungscharakter aus. Auch fanden sich für viele Wohnungen auf Grund des Auszugs der überalterten Bewohner keine Nachmieter mehr, so dass Leerstand das Straßenbild prägte. Bei der augenblicklich erfolgenden energetischen Sanierung des Mauerwerks, der Fenster und Türen sowie der Gas-, Wasser- und Stromanlagen der nicht bewohnten Immobilien, müssen im Außenbereich auch zahlreiche Bäume gefällt, Neuanpflanzungen vorgenommen und Rasen großflächig eingesät werden. Das ganze Rehmoor wirkt daher zurzeit wie eine Großbaustelle. Fest steht aber schon jetzt, dass hier in Kürze mit dem „Wohnen am Höltypark” eine attraktive stadtnahe völlig neu gestaltete Privatstraße entstehen wird, deren Wohnungen sicher schnell neue Mieter finden werden.” Foto: privat