Begonnen hat alles am 10. Dezember 1963, als 19 Eissegler einen losen Zusammenschluss bildeten, ohne Eintragung ins Vereinsregister. Nur fünf Tage später wurde bereits die erste Vereinsregatta ausgetragen. Immer mehr Mitglieder fanden den Weg zur EStM, so dass am 26. März 1966 alle 60 Mitglieder die offizielle Eintragung als Verein beschlossen. Um die Sicherheit der Sportler zu gewähren, hat die EStM 1972 einen Hydrocopter angeschafft, dieses Fahrzeug kann sowohl auf Wasser- als auch auf Eisflächen eingesetzt werden. Lange Leitern, ein Surfbrett sowie Rettungs-Wurfleinen gehören ebenfalls zur Ausrüstung. Ein Eissegler geht niemals alleine auf Tour und erst ab einer Eisdicke von zehn Zentimetern. Spikes an den Schuhen, ein Eispicker, eine Rettungs-Wurfleine, Schwimmoverall oder –weste sowie der Schutzhelm gehören zur Standardausrüstung. Als „ein Meererlebnis der Sonderklasse” beschreibt der 1. Vorsitzende Rudi Plenk die Faszination des Eissegelns, der die Menschen seit dem 17. Jahrhundert erliegen. In den Niederlanden nahm alles seinen Lauf. Hier nutzten die Fischer ihre mit Kufen versehenen Kähne, um auch im Winter auf das Eis zu gelangen und dort zu fischen. Nach und nach entwickelte sich daraus ein Sport, der sich schnell nach Ostpreußen und ins Baltikum sowie nach Skandinavien und Finnland ausbreitete. In Estland wurde 1928 dann die Europäische Eissegel Union (EEU) gegründet. Initiator Erik von Holst entwarf vier Jahre später dann auch die XVer Eisyacht mit 15 Quadratmetern Segelfläche als Einheitsklasse. 1937 kam der „Volkssegler” mit 12 Quadratmetern Segelfläche und schließlich eroberte der DN-Schlitten mit sechs Quadratmetern die Herzen der Eissegler. Auf dem Steinhuder Meer ging es nach dem zweiten Weltkrieg so richtig los, so dass es schließlich zur Gründung der EStM kam. Und sobald das Steinhuder Meer anfängt zu gefrieren, wird jeden Tag genau geprüft, ob die Eindecke schon tragfähig ist. Und dann geht es für die heimischen Eissegler hinaus – egal wie kalt und windig es ist. Denn das Vergnügen ist kurz und will voll ausgekostet werden. Foto: privat