Container quellen über | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Container quellen über

Da läuft etwas schief: Überfüllte Altkleidercontainer in Steinhude. (Foto: wb)
Da läuft etwas schief: Überfüllte Altkleidercontainer in Steinhude. (Foto: wb)
Da läuft etwas schief: Überfüllte Altkleidercontainer in Steinhude. (Foto: wb)
Da läuft etwas schief: Überfüllte Altkleidercontainer in Steinhude. (Foto: wb)
Da läuft etwas schief: Überfüllte Altkleidercontainer in Steinhude. (Foto: wb)

Zum 1. Januar 2025 trat eine neue EU-weite Richtlinie zum Sammeln von Alttextilien in Kraft. Kommunen und öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger müssen nun die getrennte Sammlung von Alttextilien sicherstellen. Was heißt das aber in der Praxis? Eine Spurensuche bei Entsorger und Kommune.

Ressourcen schonen

Wer kennt sie nicht die Altkleidercontainer auf Wertstoffinseln oder Parkplätzen. Betreiber sind oft gewerbliche Anbieter oder gemeinnützige Organisationen. Alternativ zur Entsorgung im Container konnte man Alttextilien bisher auch mit dem Restmüll entsorgen. Das ist nun vorbei. Alttextilien müssen in einem Container entsorgt werden. Ziel der neuen EU-Verordnung ist es laut Daniela Sievers, Sprecherin des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Region Hannover (aha), den Textilmüll zu reduzieren und Recycling zu fördern. Viele Alttextilien landen in Europa noch immer im Müll. Dabei ist die Herstellung von Kleidung nicht nur ressourcenintensiv, sondern verursacht auch erhebliche Umweltbelastungen. „Von der neuen Regelung betroffen ist nicht nur Kleidung, sondern auch Bettwäsche, Handtücher und Vorhänge“, erläutert Sievers.

Unterschiede

Manko der EU-Richtlinie: Sie unterscheidet nicht explizit zwischen noch tragbaren, kaputten oder stark verschmutzten Textilien. Somit kommt im Zweifelsfall alles zusammen in den Container. Dieser quillt dann irgendwann über. Aber muss das sein? Nicht unbedingt, denn kaputte oder verschmutzte Textilien gehören weiter in den Restmüll. Sievers vergleicht das gerne mit einem verschmutzten Pizzakarton, der auch nicht ins Altpapier gehört. Gemeinnützige Unternehmen wie die Deutsche Kleiderstiftung oder das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verweisen darauf, dass nur brauchbare und noch tragbare Altkleider in die Container eingeworfen werden sollen. Auf der Internetseite des DRK kann man den nächsten Container abrufen. Allerdings wird da auch noch auf Steinhude verwiesen, wo er schon vor Monaten abgebaut wurde.

Sammlung bei aha

Auf den 20 Wertstoffhöfen von aha stehen in der Regel zwei bis drei Altkleidercontainer, so Sievers und betont, dass da die Qualität der gesammelten Altkleider höher ist als in anderen Altkleidercontainern. Dies liegt an der Kontrolle durch das geschulte Fachpersonal.Ganz anders der Zustand der Textilien in Containern, die im öffentlichen Raum aufgestellt wurden. Aufgrund der mangelnden Qualität der eingeworfenen Textilien, lohnen sich Altkleidercontainer heute für gewerbliche Anbieter kaum noch. Eine Entwicklung, die aha aber alleine nicht auffangen kann, so Sievers, die auch betont, dass aha mit der Sammlung von Alttextilien auf den Wertstoffhöfen seiner Sammlungspflicht gemäß der Auffassung des Verbandes kommunaler Unternehmen genügend nachkommt. Container auf Wertstoffinseln wird es somit auch in Zukunft nicht geben.

Standortkonzept fehlt

Aktuell sind alle Altkleidercontainer auf Privatgrundstücken wie zum Beispiel Parkplätzen von Supermärkten aufgestellt, so die Stadtverwaltung auf entsprechende Nachfrage. Außerdem wird die Abfallentsorgung in den regionsangehörigen Kommunen von der Region Hannover ausgeschrieben und zur Zeit von aha sichergestellt. Die Auffassung von aha wurde bereits dargelegt. Mit einem Standortkonzept ist somit nicht zurechnen.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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