Eine außergewöhnliche Überraschung hat Heidschnucke Paula der Familie Dräger beschert. Elf Tage nachdem sie einen kleinen Bock geboren hatte, ist noch ein Zwillingspärchen hinzugekommen. „Määäh!” Mit dünnen Stimmen, ein wenig kläglich, aber in fünffacher Ausfertigung klingt es über die Weide neben dem Haus der Familie Dräger in Rehburg. Fünf kleine schwarze Lämmer laufen dort immer nahe an ihren Müttern herum. Zwei Muttertiere warten noch auf Nachwuchs, drei haben bereits Lämmer geboren. Das an sich ist nicht sonderlich bemerkenswert - wohl aber das, was Heidschnucke Paula widerfahren ist. „Der kleine Bock dort ist zuerst geboren worden”, sagt Michelle Dräger. Alles lief gut mit Mutter und Kind bis Paula nach rund neun Tagen den Kleinen nicht mehr saugen lassen wollte. Die herbeigerufene Tierärztin vermutete, dass sich die Familie darauf einstellen müsse, das Lamm mit dem Fläschchen groß zu ziehen – manchmal würden Mutterschafe eben ihre Jungen verstoßen. Recht schnell ließ Paula ihr Junges aber doch wieder an die Milch heran. Zwei Tage später allerdings standen plötzlich zwei weitere Lämmer auf der Weide. Dass diese auch Lämmer von Paula sind, wollte die Familie zunächst gar nicht glauben. Unablässig wollten nun aber drei kleine blökende Tiere an Paulas Zitzen. Dann musste sie wohl die Mutter sein. Die Erklärung für dieses Phänomen holte sich die Familie schließlich von der Tierärztin: sehr selten sei es, komme aber doch vor, dass es trotz Schwangerschaft einen weiteren Eisprung gebe. Das sei Paula passiert. So wurde also die Schwangere ein weiteres Mal schwanger. Trotz der doppelten Schwangerschaft und obwohl drei Lämmer bei Heidschnucken eher selten vorkommen, gedeihen alle drei Kleinen prächtig.Foto: jan