Es gab im Zuständigkeitsbereich der Polizei Wunstorf 2395 Straftaten. Im Vergleich zum Jahr 2014 seien das 2,04 Prozent weniger. Es sei nach 2013 die geringste Fallzahl der letzten sechs Jahre und rund 14 Prozent weniger als noch 2010 mit 2751 Taten. Die stärksten Reduzierungen ergaben sich im Bereich des schweren Diebstahls aus Kraftfahrzeugen mit minus 21 Fällen, was eine Halbierung der Vorjahreszahlen bedeutet, und im Deliktsfeld Fahrraddiebstähle mit minus 64 Fällen (minus 25,4 Prozent). Im Bereich der Wohnungseinbrüche habe es trotz der ohnehin schon hohen Vorjahreszahlen noch einmal eine leichte Steigerung gegeben. Die Gesamtaufklärungsquote pendele sich wieder auf einem Niveau von über 60 Prozent ein. Die Fallzahlen im Bereich der Diebstahlsdelikte sanken um 69 Fälle von 971 auf 902. Die Aufklärungsquote sank ebenfalls um 2,36 Prozent auf jetzt 32,04 Prozent. Die Zahlen im Bereich der Komplettentwendungen von Kraftfahrzeugen auf 19 im Jahr 2015 (drei Fälle mehr) stiegen prozentual spürbar an, liegen aber noch unterhalb der Fälle in der Region Hannover. Registriert wurden 110 Wohnungseinbrüche. Das sind acht mehr als im Vorjahr (plus 7,87 Prozent). 44 Fälle davon fanden am Tage statt. Diese Straftat beeinträchtige nachhaltig das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung. „Es ist unser vordringliches Ziel, mit gezielten operativen Maßnahmen und einem erhöhten Personalansatz diesem Negativtrend entgegen zu wirken, um in den tatkritischen Zeiten zeitnah brennpunktmäßig reagieren zu können”, sagte Hallmann. Die Polizei sei weiter auf die Aufmerksamkeit und die Mithilfe der Wunstorfer Bürger angewiesen. „Es ist sehr erfreulich, dass hier eine positive Entwicklung zu verzeichnen ist. Das Hinweisverhalten und die Bereitschaft bei der Polizei anzurufen ist spürbar gestiegen und wir hoffen, dass diese Entwicklung weiter anhält”, betonte Kriminalhauptkommissar Michael Fieber. Hausbesitzer und Wohnungseigentümer sollten das umfangreiche Beratungsangebot der Technischen Prävention nutzen. „Die Täter favorisieren leichte Wege, um in Häuser und Wohnungen einzudringen. Wird das erschwert, geben sie im Versuchsstadium auf”, berichtet Fieber weiter. Bei den Ladendiebstählen habe es eine weitere leichte Steigerung von 159 auf 167 Fälle gegeben, die Aufklärungsquote sei hoch mit 82,63 Prozent. Dieser Bereich sei immer noch davon abhängig, wie oft und wie viele Detektive von den Märkten eingesetzt werden und wie sie gesichert seien. Vermehrt auffällig seien auch hier landes- und bundesweit agierende professionell organisierte Banden häufig osteuropäischer Herkunft (vorrangig Georgien). Die Fahrraddiebstähle seien deutlich zurückgegangen. Während in 2014 noch 252 Taten verzeichnet wurden, waren es im abgelaufenen Jahr 188. In diesem leider traditionell hohen Deliktsfeld wurde soweit möglich verstärkt Personal für Prävention und Strafverfolgung eingesetzt. Vorrangig geschah das in der Kernstadt und im Bereich rund um den Bahnhof. Die Zahl der Taschendiebstähle habe sich verdoppelt, wenn auch bei kleinen Fallzahlen von 10 auf 20. Auch hier sind es häufig organisierte Tätergruppen. Die Anzahl der Sachbeschädigungen ist nahezu gleich geblieben mit 233 Fällen. Davon waren 99 Kraftfahrzeuge betroffen. Bei den Rauschgiftdelikten wurden 88,6 Prozent der Tatverdächtigen ermittelt. Aufgrund verstärkter Kontrollen stieg die Gesamtzahl der Straftaten um 40 auf jetzt 123 (plus 48,19 Prozent) an. Die Anzahl der Raubdelikte sank um fünf auf 16 Taten. In fast drei Viertel der Fälle wurden die Täter ermittelt. Gleiches gilt für die Verstöße gegen das Waffengesetz. Die Delikte haben sich von sieben auf 19 nahezu verdreifacht, bei einer ebenso hohen Aufklärungsquote von 73,68 Prozent. Es wurden 200 Körperverletzungen verzeichnet, was einer Steigerung von 13 Taten entspricht, die Aufklärungsquote lag bei fast 90 Prozent. Trotz leichtem Fallzahlenrückgang bleibe dieses Deliktsfeld auf einem zu hohen Niveau und werde auch in Zukunft sicher ein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit bleiben. Ebenso gibt es weiterhin viele sogenannte „ebay-Betrügereien”, die oftmals durch allzu große Sorglosigkeit oder Unkenntnis der Betroffenen geschehen können. Dazu kommen vermehrt Fälle, in denen einfachste Grundsätze der Datensicherheit missachtet werden. Persönliche Daten würden gedankenlos herausgegeben, meist über sogenannte „phishing-mails” und total gefälschte Seiten. Leichte Steigerungen und vermutlich auch ein hohes Dunkelfeld gäbe es in den Phänomen-Bereichen Gewinnversprechen/Erpressungen. Leider werde die Aufklärung in vielen Betrugsbereichen weiterhin erschwert durch die aufgrund gesetzlicher Datenschutzbestimmungen unzureichende Nutzbarkeit von Vorratsdaten der Telekommunikationsunternehmen. Foto: gi