REHBURG-LOCCUM (jan). Kontinuierlich arbeiten viele Mitglieder des Rates der Stadt Rehburg-Loccum - teilweise seit Jahrzehnten - ehrenamtlich in der Kommunalpolitik. Um diese Arbeit zu würdigen, sind die Vorsitzende des Nienburger Kreisverbandes des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Annegret Trampe, und der Geschäftsführer des Niedersächsischen Städtetages, Heiger Scholz, zu einer Ratssitzung gekommen. Vom Wahlrecht für Frauenzimmer, das es erst seit rund 100 Jahren gibt, und einer – allerdings lange zurückliegenden - Vorschrift, wonach Bürgermeister sich eine längere Abwesenheit aus ihrer Stadt vom Magistrat genehmigen lassen mussten, erzählte Scholz aus der Geschichte der Kommunalpolitik. Heiter beginnend, kam er bald auf den Kern seiner Rede: Kommunalpolitiker auszuzeichnen, die dieses Ehrenamt seit vielen Jahren bekleiden. Wie groß sei doch stets die Ehre, die solchen entgegengebracht werde, die sich beispielsweise in Sportvereinen oder in der Feuerwehr engagierten? Das werde allgemein als Ehrenamt angesehen und hoch gelobt. Diejenigen jedoch, die sich wählen ließen, um sich in Rats- und Ausschusssitzungen Gedanken über die Geschicke ihrer Stadt zu machen, würden immer noch viel zu selten gewürdigt. Von den komplexen Anforderungen sprach Scholz, die an dieses Ehrenamt gestellt würden – dafür standen allein schon die Zahlen, die Bürgermeister Martin Franke nannte: 320 Sitzungen mit 1.365 Vorlagen habe es in den vergangenen fünf Jahren gegeben. „Die ganze Welt dessen, wie wir miteinander leben”, sagte Scholz, gehöre zu den Beschlüssen, die in diesen Sitzungen gefasst werden sollten. Der Kästner-Spruch „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es” war das, was Trampe den Auszuzeichnenden mit auf den Weg gab. Einen Lacher erntete sie, als sie bei der Auszeichnung von Dörte Ziesenißüber deren Mitwirkung im Finanzausschuss der Stadt meinte, dafür seien Frauen doch nicht gerade prädestiniert. Ausgezeichnet wurden für ihre Mitwirkung in Ortsräten und Stadtrat für 20 Jahre Rüdiger Dreßler, Dörte Zieseniß, Wolfgang Völkel, Joachim Seele, Elfriede Kramer und Walter Bullmahn. Seit 25 Jahren wirken Werner Dralle und Wilhelm Droste mit und seit 30 Jahren sind Ernst Busse und Jürgen Wagner dabei.Foto: jan