Mit einer Wasserfläche von fast 30 Quadratkilometern ist das Steinhuder Meer der größte Binnensee Niedersachsens. Gespeist wird er überwiegend aus Grundwasser. Allerdings kann sich Grundwasser nur bei entsprechenden Niederschlagsmengen bilden. Bleiben sie aus, hat das auch Auswirkungen auf den Wasserstand am Steinhuder Meer.
Nach den letzten sehr nassen Jahren mit überproportional viel Niederschlägen und Hochwasser im letzten Winter deutet sich bereits jetzt eine neue Dürreperiode in Niedersachsen an, so der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenschutz und Naturschutz (NLWKN). Die Monate Februar und März fielen nahezu rekordverdächtig trocken aus. Niedersachsenweit wurden für Februar nur 12 Liter pro Quadratmeter an Niederschlag gemessen. Das entspricht einem Defizit von 73 Prozent im Vergleich zum langjährigen Referenzzeitraum von 1961 bis 1990 mit 44 Liter pro Quadratmeter. Im März waren es sogar nur 8 Liter pro Quadratmeter. Niedersachsen gehört damit aktuell zu den niederschlagsärmsten Regionen in Deutschland, wodurch der Oberboden stark austrocknen konnte. Hinzu kommt, das auch der letzte Winter niederschlagsarm war. Aktuell verspricht auch der April keine Trendwende. Weiterhin ist die Kombination aus wenig Niederschlag plus viel Sonnenschein wetterbestimmend. Nur die im Frühjahr im Vergleich zu den Sommermonaten kälteren Temperaturen verhindern bisher eine starke Verdunstung am Steinhuder Meer. Im heißen Sommer 2022 verdunstete hier das Volumen des Dümmer Sees.
Im Winter 2024/2025 gab es Hochwasser, das die Wasserstände im Gegensatz zu diesem Jahr steigen ließ. Aktuell sinken die Wasserstände. „In den Gewässern befinden wir uns seit geraumer Zeit in einer Phase mit stetig zurückgehenden Wasserständen“, so dass NLWKN. Seit Mitte März werden die jahreszeitlichen Mittelstände unterschritten. „Das ist schon ungewöhnlich zu so einer frühen Zeit im Jahr“, so das NLWKN. Mitte April lagen die Wasserstände bereits unterhalb der mittleren monatlichen Niedrigwasserstände. „Hätten wir im Sommer so eine Situation, müssten wir schon Alarm schlagen, denn dann würde der Rückgang der Wasserstände viel schneller vonstattengehen“, führt das NLWKN weiter aus. Während die Messstationen im Januar noch hohe Grundwasserstände auswiesen, sinkt der Spiegel seit Februar an den meisten Messstellen. Ein Trend der sich im März fortsetzte.
Regnet es weiterhin nicht ausreichend, wird sich das auch nicht ändern. Steigen dann im weiteren Verlauf des Jahres die Temperaturen an, nimmt auch das Volumen des verdunsteten Wassers zu. Das Resultat dieser Entwicklung könnte man dann auch wie im Sommer 2022 wieder am geringen Wasserstand im Steinhuder Meer ablesen.