Noch bevor Pater Pedro auf dem Platz vor der Stadtkirche die erste Masche des Netzes knüpfen konnte, wuchs das Geflecht bereits dank der Spendenbereitschaft der Bürger an. Sie kauften Bänder und verknoteten diese fleißig. Am Ende der Aktion in einem Jahr soll das Netz so groß sein, „dass wir damit die Kirche überspannen können”, sagt Jürgen Herdt vom Verein Madagaskar und wir. Pedro Opeka, der das Projekt „Akamasoa” auf der afrikanischen Insel leitet und den Menschen dort dabei hilft, ein besseres Leben zu führen, war eine Woche lang in der Auestadt zu Gast. Er besuchte das Hölty-Gymnasium und die Paul-Moor-Schule, die beide das Hilfsprojekt von Pater Pedro seit Jahren mit Spendenläufen unterstützen. Die 18.500 Euro, die der dritte Spendenlauf der Wunstorfer Schulen im Oktober vergangenen Jahres einbrachte, flossen inzwischen in den Bau von Sportanlagen.
Pedro Opeka traf aber auch die IGS-Schüler, die sich mit dem Thema Müllkinder in den vergangenen Wochen intensiv beschäftigten. Lehrer der Gesamtschule wollen im Herbst an einem Austausch teilnehmen und selbst nach Madagaskar reisen. In den Schulen kam der Geistliche mit den Kindern ins Gespräch. „Sie tragen ihre Herzen in der Hand”, sagte der Missionar anschließend. Es sei berührend mitzuerleben, wie sich die Schüler mit allen Sinnen in die Lebenssituation der Kinder auf Madagaskar hineinversetzen.
Er verspüre eine große Dankbarkeit beim Blick in die leuchtenden Augen der Schüler, wenn sie über ihre Erfahrungen und eigenen Projekte berichten. So veranstalte die Grundschule Kolenfeld einen Flohmarkt, Hölty-Schüler verkauften Kekse für den guten Zweck und die Kinder der IGS gaben unter anderem ein Afrika Journal heraus. Die Stadtsparkasse spendete ebenfalls an das Projekt.
Auf der Bühne sorgten der Chor Twist & Shout sowie die Band „Die Macher von der Basis” aus der Paul-Moor-Schule für musikalische Unterhaltung. Sie sangen unter anderem ihren Akamasoa-Song und übergaben ein Exemplar ihres aktuellen und im Tonstudio aufgenommenen Albums an Pater Pedro sowie sieben brennende Kerzen, die für die Kontinente dieser Welt stehen und die es zu schützen gilt.
Mehr Informationen zum Netz-Werk der Nächstenliebe gibt es im Internet unter www.madagaskar-und-wir.eu. Foto: tau