Man glaubt es kaum in den niedersächsischen Gewässern sind Atlantische Lachse, Europäische Sumpfschildkröten und Flusskrebse heimisch. Doch durch den Eingriff des Menschen in die Natur ist der Lebensraum dieser Tiere zusehends gefährdet. Mit gleich drei neuen Aquarien im SEA LIFE Hannover soll gerade Kindern und Jugendlichen veranschaulicht werden, warum diese Arten erhalten werden müssen und wie man selbst zum Naturschutz beitragen kann. Die Schüler der 11. Klasse des Hölty Gymnasiums in Wunstorf glauben es kaum – gibt es in den Gewässern Niedersachsens tatsächlich Lachse, Flusskrebse und Schildkröten? Oliver Schaper, Aquarist im SEA LIFE Hannover kann das mit einem ganz klaren Ja beantworten. „Wir wollen gerade den Kindern und Jugendlichen im SEA LIFE Hannover zeigen, warum man diese Arten vor dem Aussterben bewahren muss.” Das SEA LIFE Hannover engagiert sich schon seit einigen Jahren zusammen mit dem NABU Niedersachsen für die Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröten, die am heutigen Tag ihr neues Reich im SEA LIFE Hannover bezogen haben. Die gepanzerten Tiere - gemeint sind die „Emys orbicularis orbicularis” - sind die einzigen Schildkröten mit natürlichem Vorkommen in Deutschland. Im Rahmen eines Kooperationsvertrags zwischen dem NABU Niedersachsen und dem SEA LIFE Aquarium Hannover werden die kleinen Emys nach der Geburt in dem Großaquarium gepflegt. In speziellen und artgerecht eingerichteten Aquarien verbringen die Sumpfschildkröten die ersten Jahre ihres Lebens. Sobald sie eine Größe von mindestens zehn Zentimetern erreicht haben, werden sie voraussichtlich im Naturschutzgebiet Steinhuder Meer ausgewildert. Das Augenmerk lag am heutigen Tag jedoch auf den Lachsen. Mit den neuen Becken im SEA LIFE Hannover sind nun auch junge Atlantische Lachse zur Aufzucht in die Unterwasserwelt zu sehen. Einst war die Leine einer der lachs-reichsten Flüsse in Norddeutschland. „Schon einige Zeit planen wir das Projekt zur Wiedereinbürgerung der Lachse in der Leine des Leine-Lachs e.V. zu unterstützen”: erklärte Oliver Schaper. Umso größer war die Freude, dass direkt am heutigen Tag auch einige Junglachse des Leine-Lachs e.V. von der 11. Klasse des Hölty Gymnasiums Wunstorf hinter dem Wehr in Herrenhausen ausgewildert werden konnten. „Nicht ganz einfach und ungefährlich bei den heutigen Wetterverhältnissen”, berichtet Lehrerin Jessica Beuker. Die Schüler haben es jedoch geschafft alle Lachse wohl behütet und sicher in die Leine zu entlassen. Das Ziel ist es ausreichend laichreife Lachse in der Leine zu haben, um einen neuen Lachsstamm in der Leine aufzubauen und auszuwildern. Eine weitere neue Attraktion ist ein Europäische Flusskrebspärchen, welches hoffentlich in den nächsten Jahren für Nachwuchs sorgen wird, um ihn den Bächen um Hannover auszuwildern. Da diese bedrohten Tiere durch Verdrängung anderer Krebsarten und Einschleppung einer tödlichen Krankheit – der Krebspest – nur noch in wenigen Gewässern unsere Region heimisch sind, will das SEA LIFE Hannover auch hier einen Beitrag zur Arterhaltung leisten.
Wer mehr über die Schutzprojekte wissen möchte, kann sich täglich ab 10 Uhr im SEA LIFE Hannover darüber informieren und die faszinierenden Tiere beobachten. In einer neuen Führung zum Thema „Umweltprobleme von Gewässersystemen und Lösungsansätze” will das SEA LIFE Hannover gerade Schülern aufzeigen, warum Lachse, Schildkröten und Flusskrebse für unsere Region so wichtig sind und wie das SEA LIFE Hannover sich für die vom Aussterben bedrohten Tiere einsetzt, damit sie nicht aus unsere Landschaft und dem Bewusstsein der Menschen verschwinden.