„Das muss doch noch mehr Menschen zugängig gemacht werden!” Im Religionspädagogischen Institut Loccum hat Dr. Torben Jüres, Leiter der Klinik in Stolzenau, die Ausstellung des Arbeitskreises Stolpersteine Rehburg-Loccum gesehen, war beeindruckt und bot an, seine Klinik ebenfalls dafür zur Verfügung zu stellen. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Rehburg wird dort nun ab Sonntag gezeigt. Mit Szenen aus dem Alltag der Juden vor der NS-Zeit, mit Szenen von Ausgrenzung, Unterdrückung und Übergriffen und auch mit Szenen von Zivil-Courage. Zeitliche Abläufe von der ersten Erwähnung jüdischer Mitbürger Rehburgs im 18. Jahrhundert bis zum Ende der NS-Zeit, in der die jüdischen Nachbarn entweder flohen oder ermordet wurden, werden ebenso bildhaft gemacht. 2014 hat der Arbeitskreis seine Ausstellung erstmals gezeigt – an Aktualität hat sie mittlerweile noch gewonnen, Parallelen zu Geschehnissen dieser Zeit können an vielen Stellen gezogen werden. Zur Vernissage am Sonntag wird zum einen die Ausstellung gezeigt. Zum anderen wird aber auch Gerd-Jürgen Groß seinen Vortrag „Transportiert und deportiert” halten, in dem er die Geschichte der Deportationen jüdischer Menschen aus dem Landkreis Nienburg erzählt und zudem auf die sogenannten Kindertransporte eingeht, mit denen die britische Regierung nach der Pogromnacht 10.000 jüdischen Kindern aus Deutschland Asyl bei sich anbot. Musikalisch umrahmt wird die Vernissage mit Klezmer-Musik von Berit Hummel an der Flöte und Peter Neu an der Gitarre. Der Arbeitskreis Stolpersteine bietet zudem kleine Führungen durch die Ausstellung an. Gezeigt wird „Sie waren Nachbarn – geflüchtet, deportiert, ermordet” bis zum 18. Mai im Klinikum Stolzenau. Geöffnet ist an sieben Tagen in der Woche, 24 Stunden. Gruppen, gerne auch Schulklassen, die durch die Ausstellung geführt werden möchten, können unter der Telefonnummer (0 50 37) 13 89 Termine vereinbaren. Weitere Informationen sind auch auf der Website www.stolpersteine-rehburg-loccum.de hinterlegt. Foto: jan