Amt bleibt in der Familie | Wunstorfer-Stadtanzeiger

25.01.2024 10:43

Amt bleibt in der Familie

Per Handschlag: Ralph Nellesen übergibt das Amt des Ortsbrandmeisters an seinen Sohn Marcel.  (Foto: gi)
Per Handschlag: Ralph Nellesen übergibt das Amt des Ortsbrandmeisters an seinen Sohn Marcel. (Foto: gi)
Per Handschlag: Ralph Nellesen übergibt das Amt des Ortsbrandmeisters an seinen Sohn Marcel. (Foto: gi)
Per Handschlag: Ralph Nellesen übergibt das Amt des Ortsbrandmeisters an seinen Sohn Marcel. (Foto: gi)
Per Handschlag: Ralph Nellesen übergibt das Amt des Ortsbrandmeisters an seinen Sohn Marcel. (Foto: gi)

Ortsbrandmeister Ralph Nellesen hatte es bereits vor längerer Zeit angekündigt, Ende Juni dieses Jahres sein Amt niederzulegen. 23 Jahre lang leitete er die Geschicke der Ortswehr, insgesamt war er 38 Jahre lang Mitglied im Ortskommando der Steinhuder Wehr. Stadtbrandmeister Martin Ohlendorf hob die Verdienste von Nellesen hervor. „Ralph hat immer gesagt, was er denkt. Er hat eine große Dynamik in die Ortswehr gebracht und war ein Feuerwehrmann durch und durch“, sagte Ohlendorf. Die Versammlungsteilnehmer erhoben sich von den Sitzen und spendeten langanhaltenden Beifall.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit fortsetzen

Als Nachfolger wurde Marcel Nellesen vorgeschlagen, er erhielt in einer Urnenwahl 53 Stimmen von 56 wahlberechtigten Kameradinnen und Kameraden. Marcel Nellesen freut sich auf sechs vor ihm liegende spannende Jahre. Er will die vertrauensvolle Zusammenarbeit seines Vaters fortsetzen. Ebenfalls sein Amt niedergelegt hat der stellvertretende Ortsbrandmeister Dominik Austermann, er übte das Amt sieben Jahre aus. Vorgeschlagen wurde als sein Nachfolger Dennis Tatje, auf ihn fielen in Urnenwahl 54 Stimmen von 56 Wahlberechtigten.

Zwar sei das vergangene Jahr etwas ruhiger gewesen, doch immerhin habe es noch 95 Einsätze gegeben. Das sagte auf der Dienstversammlung der Ortsbrandmeister. Darunter waren 12 Brandeinsätze, 21 technische Hilfeleistungen und 23 Wasserrettungseinsätze. Bei allen Einsätzen wurden 3125 Stunden geleistet, insgesamt kommen bei der Ortswehr 23324,5 Stunden zusammen. Nellesen berichtete, dass die Kameradinnen und Kameraden genötigt und beschimpft wurden. „Ich fordere euch alle auf, Vorfälle zu melden“, so der Ortsbrandmeister. Die Stadt müsse alle Fälle konsequent verfolgen. Nellesen beklagte, dass die Stadt obwohl mehrfach angemahnt, noch nicht geantwortet habe, was aus den Anzeigen geworden sei.

Mehrere Großveranstaltungen stehen an

Zu den Aktiven gehören 69 Männer, davon 10 Frauen. Die Altersabteilung setzt sich zusammen aus 22 Mitgliedern, dazu kommen 13 passive Mitglieder, 12 Jungen und 4 Mädchen in der Jugendfeuerwehr und 10 Jungen sowie 9 Mädchen in der Kinderfeuerwehr. Weiter sind 305 Fördernde Mitglieder und im Förderverein 47 Mitglieder organisiert. Der Fahrzeugpark sei dank der Gerätewarte in einem guten Zustand, auch sei die Löschwasserversorgung gewährleistet, es gäbe keine Probleme. Nellesen sprach auch die Zustände des Gerätehauses und des Bootshauses an. Für dieses Jahr stehen mehrere Großveranstaltungen an, die die Ortswehr selbst veranstaltet oder sie unterstützt.

Das sind unter anderem das Osterfeuer am Minigolfplatz, das Schützenfest, der 1. Steinhuder Triathlon am 8. Juni und eine Badeinsel-Party am 29. Juni. Und der 50. Geburtstag der Jugendfeuerwehr wird am 7. September gefeiert. Zum Schluss seines Berichtes dankte Nellesen allen Mitgliedern für die stete Einsatzbereitschaft und der Stadt für die gute Zusammenarbeit. Er bittet darum, Mitglieder zu werben, denn es könnten dringend junge Frauen und Männer gebraucht werden. Der scheidende Ortsbrandmeister dankte auch dem Förderverein, der sehr viele Beschaffungswünsche erfüllte.

Ehrungen und Beförderungen

Befördert wurden zur Feuerwehrfrau Mira Herrmann und zum Feuerwehrmann Jan-Ole Jacob und Bastian Walter, zur Oberfeuerwehrfrau Kemi Hodann, zum Oberfeuerwehrmann Felix Freimuth und Pascal Ziadak, zur Hauptfeuerwehrfrau Anna-Josephine Wolf, zum Hauptfeuerwehrmann Fabian Ulrich und Niclas Wassmann und zum Löschmeister Henrik Raatz. Geehrt wurden für 60-jährige passive Mitgliedschaft Werner Pape, Wilhelm Wiebking und Dieter Behling (nicht anwesend) sowie aus der Altersgruppe Wilhelm Bühmann.

Geehrt für 40-jährige aktive Mitgliedschaft wurde Andreas Meuter, das Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr erhielten für ihre besonderen Verdienste in der Kinderfeuerwehr Daniela Krückeberg und Andreas Meuter. Wiedergewählt wurde Kassenführer Lars Hodann, neuer Gerätewart ist Florian Pickert.

Freies Parken für Einsatzkräfte

Bürgermeister Carsten Piellusch sprach das freie Parken im Umfeld des Feuerwehrhauses an, das sei geregelt. Nicht der Meinung ist Piellusch, das ein freies Parken im Stadtgebiet erforderlich sei. Hier gäbe es neben der Feuerwehr zu viele Ehrenamtliche. Der Rat habe die beantragten Maßnahmen beschlossen, obwohl der Haushalt ein Defizit von 8,5 Millionen Euro ausweise. „Rat und Verwaltung unterstützen die Feuerwehr nach Kräften“, so Piellusch. Ein Feuerwehrhausneunbau werde noch einige Jahre dauern, es sollten sich aber jetzt schon geeignete Grundstücke angesehen werden. Die Überlegungen der Ortswehr würden darin einbezogen.

Die Einrichtung des Blaulichttisches sei ein Erfolg, es sollten weitere Organisationen wie DLRG oder Energieerzeuger mit einbezogen werden. Ortsbürgermeisterin Christiane Schweer hob die Kraft und den Mut bei den Einsätzen der Helfer hervor. Sie dankte für die gewissenhaften Einsätze. Der stellvertretende Brandabschnittsleiter I Martin Höflich kritisierte das Ausbildungswesen der Aktiven durch das Land. Stadtbrandmeister Ohlendorf sprach allen seinen Dank aus für den Einsatz während der Hochwasserkatastrophe.


Hans-Heiner Giebel (gi)
Hans-Heiner Giebel (gi)

Freier Journalist

north