Dauerausstellung gründlich umkrempeln | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Dauerausstellung gründlich umkrempeln

Die Dauerausstellung im Amtspfortenmuseum wird sich schrittweise grundlegend verändern. Der neue Museumsleiter und Kulturkoordinator Darjush Davar und Bürgermeister Oliver Theiß informieren über die anstehenden Aufgaben. (Foto: Borchers, Bastian)
Die Dauerausstellung im Amtspfortenmuseum wird sich schrittweise grundlegend verändern. Der neue Museumsleiter und Kulturkoordinator Darjush Davar und Bürgermeister Oliver Theiß informieren über die anstehenden Aufgaben. (Foto: Borchers, Bastian)
Die Dauerausstellung im Amtspfortenmuseum wird sich schrittweise grundlegend verändern. Der neue Museumsleiter und Kulturkoordinator Darjush Davar und Bürgermeister Oliver Theiß informieren über die anstehenden Aufgaben. (Foto: Borchers, Bastian)
Die Dauerausstellung im Amtspfortenmuseum wird sich schrittweise grundlegend verändern. Der neue Museumsleiter und Kulturkoordinator Darjush Davar und Bürgermeister Oliver Theiß informieren über die anstehenden Aufgaben. (Foto: Borchers, Bastian)
Die Dauerausstellung im Amtspfortenmuseum wird sich schrittweise grundlegend verändern. Der neue Museumsleiter und Kulturkoordinator Darjush Davar und Bürgermeister Oliver Theiß informieren über die anstehenden Aufgaben. (Foto: Borchers, Bastian)

Die Dauerausstellung, die 1993 entstand, wird er grundlegend umkrempeln müssen, wie Darjush Davar bei seiner offiziellen Vorstellung im Pressegespräch erklärte. Eine sechsstellige Summe werde nötig sein, um diese auf die Höhe der Zeit zu bringen.
Bürgermeister Oliver Theiß erläuterte die Doppelfunktion von Darjush Davar, der das Amt des Museumsleiters ebenso ausüben wird wie das des Kulturkoordinators. Neben der Entwicklung des Museums gelte es, die Kulturszene zu unterstützen, die sich allerdings im hohen Maße selbst organisiere. Darüber hinaus sei der Kulturkoordinator für die Stadtverwaltung eine „Brücke in die Kulturszene“. Es gehe hier beispielsweise um die Einschätzung und Bewertung von Projekten, die von Kulturakteuren an die Stadt herangetragen werden und die Beratung der verschiedenen städtischen Gremien, wie die beiden erläuterten.

Auch Trachten von Migranten zeigen:

In der Neukonzeption der Dauerausstellung im Museum könne er auf die Maßnahmen von Vorgänger Jan-Nikolas Döllinger aufsatteln, wie Davar erklärte. Es sei sehr verdienstvoll, dass dieser die „riesige Vitrine“ mit den Schaumburger Trachten im Erdgeschoss entfernt habe und so grundlegend bessere Bedingungen für Sonderausstellungen geschaffen habe. Der Umgang mit einem solchen Schaumburger Traditionsthema sei immerhin eine Wagnis gewesen. Auch viele weitere Maßnahmen in der Konzeption von Döllinger, wie die Öffnung des Depots, seien eine Linie, die auch er verfolgen werde.
Die Verbannung der Trachten aus dem Erdgeschoss bedeutet nicht, dass das Thema im Museum keinen Niederschlag mehr finden wird. Davar schweben beispielsweise Sonderausstellungen oder Projekte vor, bei denen traditionelle Kleidungsstücke von Einwanderer-Gemeinschaften in Stadthagen und deren kulturelle Hintergründe vorgestellt werden. Im Spiegel dazu würden wiederum die Schaumburger Trachten eine Rolle spielen, so dass es zu einem Austausch kommen könne.
Im Museum einer Stadt mit einer Einwohnerschaft, die in mittlerweile wohl rund 100 verschiedenen Nationen wurzelt, müsse grundsätzlich die Migrationsgeschichte Raum finden, erklärte Davar. Verstärkt gelte es, das Museum auch für Gruppen attraktiv zu machen, die bisher nicht zu den typischen Besuchern gehören, insbesondere für die jüngere Generation.

Neue Elemente sollen schon bald „aufpoppen“:

Er sichte die verschiedenen Ausstellungsstücke sowie das Depot, prüfe die Stücke auf ihren Aussagewert, ihren Zustand und ihre Darstellungsmöglichkeiten. In einem stetigen Prozess werde er bereits immer wieder Veränderungen an der Dauerausstellung vornehmen, neue Objekte aus dem Depot „aufpoppen lassen“. Entscheidend werde es sein, in den nächsten zwei Jahren das Museumsgütesiegel zu erwerben. Dieses sei eine wichtige Grundlage, um Fördergelder für die Weiterentwicklung einzuwerben. Ermutigend sei, dass der bauliche Zustand der Amtspforte gut zu sein scheine, so dass hier soweit ersichtlich, keine größeren Veränderungen nötig seien. Ein neues Konzept für die Dauerausstellung werde schrittweise erarbeitet. Dabei würden auch die Rückmeldungen und der Austausch mit den Besuchern einfließen. Gerade mit Blick auf jüngere Besucher, würden die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt. Ganz praktisch sei es eine wichtige und dringende Aufgabe, die Öffnungszeiten wieder auszubauen und dazu neue Mitstreiter für das Museumsteam zu gewinnen.

Auf die Menschen in der Stadt zugehen:

Das Museum müsse sich öffnen und aktiv auf die Menschen und Gruppen in der Stadt zugehen und diese einbinden, so Davar. Hier, wie auch in seiner Rolle als Kulturkoordinator schwebe ihm eine Weitung des Blickwinkels vor. Sportkultur oder Esskultur seien Bespiele für einen erweiterten Kulturbegriff. Die Erarbeitung eines Kulturkonzeptes sehe er nicht als im Rahmen einer „One-Man-Show“ bewältigbar. Hier gelte es vielmehr, einen Handlungsrahmen zu setzen, in den die verschiedenen Akteure möglichst breit in einen Austausch eingebunden würden.
Foto: bb


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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