Rund um die Uhr bereit | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Rund um die Uhr bereit

Auf dem Fliegerhorst: Die Fahrzeughalle wird um drei Stellplätze erweitert.  (Foto: gi)
Auf dem Fliegerhorst: Die Fahrzeughalle wird um drei Stellplätze erweitert. (Foto: gi)
Auf dem Fliegerhorst: Die Fahrzeughalle wird um drei Stellplätze erweitert. (Foto: gi)
Auf dem Fliegerhorst: Die Fahrzeughalle wird um drei Stellplätze erweitert. (Foto: gi)
Auf dem Fliegerhorst: Die Fahrzeughalle wird um drei Stellplätze erweitert. (Foto: gi)

In Deutschland gibt es ein Brandschutzamt der Bundeswehr mit 61 Bundeswehr-Feuerwehren, ein Standort ist der Fliegerhorst in Wunstorf. Unser redaktioneller Mitarbeiter Hans-Heiner Giebel besuchte die hiesige Bundeswehr-Feuerwehr und sprach mit Jennifer (aus Sicherheitsgründen wird der Nachname bei Bundeswehrangehörigen nicht genannt). Jennifer ist in Klein Heidorn wohnhaft und Leiterin einer von zwei Wachabteilungen. Die Feuerwehr besteht seit der Übernahme des Fliegerhorstes durch die Luftwaffe der Bundeswehr. Zu den Ortswehren in den Städten Neustadt und Wunstorf besteht seit vielen Jahren ein gutes Verhältnis. So gab es dieses und vergangenes Jahr eine Großübung. Unterstützt hat die Fliegerhorst-Feuerwehr beim Moorbrand in Neustadt und beim Großbrand Pelz in Wunstorf. Der Feuerwehr-Leitstelle der Region Hannover ist die Fliegerhorst-Feuerwehr bekannt, gezielt können Geräte und Fahrzeuge angefordert werden.

24-Stunden-Dienst

Die Bundeswehr-Feuerwehr besteht aus 91 Feuerwehrmännern und Frauen, sie sind Bundesbeamte und -beamtinnen. Dienst ist jeden Tag 24 Stunden im Zwei-Schicht-Betrieb. „Jeden Tag sind 19 Kollegen und Kolleginnen Bedienstete im Dienst“, sagte Jennifer. Die Ausbildung dauert 18 Monate und ist mit der eines Berufsfeuerwehrmannes vergleichbar. Bei der Bundeswehrfeuerwehr gibt es Zusatzausbildungen, die eine Einweisung in Flugmuster vom Jet, Hubschrauber bis zum A400M beinhalten. „Wir sind zuständig für den abwehrenden Brandschutz auf dem Gelände der Kaserne, vorsorglich bei Start und Landungen“, so Jennifer. Der Fliegerhorst ist auch ein Ausweichflugplatz für andere Flugzeuge, egal welchen Typs sie sind. „Eine große Herausforderung sind die großen Flugzeughallen mit ihren unterschiedlichen Gefahrenpotenzialen und Löschsystemen“, berichtete die Leitern der Wachabteilung.

Umfangreiche Ausbildung

Natürlich ist bei der Fliegerhorst-Feuerwehr Nachwuchs gerne gesehen. Es ist eine abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich, wünschenswert ist ein handwerklicher Beruf. Ebenfalls können sich Männer und Frauen bewerben, die studiert haben, möglich ist auch die Aufnahme eines Gefahrenabwehrstudiums durch die Bundeswehr. Zu den weiteren Aufgaben gehören die Wartung und Instandsetzung unter anderem von Schläuchen und Atemschutzgeräten. Unterschiedliche Gruppen besuchen die Feuerwehr, von Schülern kommt mitunter die Frage, was denn die Feuerwehrfrauen und -männer den ganzen Tag machen.

Rund eine Minute

„Die Einsätze sind unterschiedlich vom Wohnungsbrand, Technische Hilfeleistung bis zum Flugunfall“, sagte Jennifer. Das Standard-Szenario ist Rauch im Cockpit während eines Fluges. Über das Tower-Personal wird die Flugplatz-Feuerwehr alarmiert. Es wird zu einem Sammelplatz gefahren und dort die Maschine in Empfang genommen. Bei Flügen steht eine Pistenbereitschaft mit drei Fahrzeugen an der Start- und Landebahn bereit. Das Besondere ist die Eingreifzeit, sie liegt bei einer Minute. Das heißt: Das erste Fahrzeug muss in einer Minute am Flugzeug sein und die Löschmittel ausgebracht haben.

Fahrzeuge

Zur Bundeswehr-Feuerwehr gehören neun Großfahrzeuge. Das sind fünf dreiachsige Z6 mit einem Fassungsvermögen von 6600 Liter Wasser und Schaummittel sowie vier vierachsige Z8 (ein Fahrzeug wiegt 44 Tonnen) mit einem Fassungsvermögen von 12.500 Liter an Wasser und zusätzlich Schaummittel. Allein die Dachwerfer haben eine Reichweite von mehr als 70 Meter. Weitere Fahrzeuge sind ein HLF, ein LF, ein Rüstwagen und ein ELW. Ein besonderes Fahrzeug ist jedoch der Pilotenretter. Mit seinem Ausleger kann er direkt an die Luftfahrzeugöffnungen heranfahren. Als weitere Zuläufe sind ein ELW und ein Kommandowagen geplant sowie Löschfahrzeuge mit dem Namen „Panther“ und dessen Simulator.

Gebäudeerweiterung

Derzeit wird die Feuerwehrwache auf dem Fliegerhorst erweitert. Es entstehen drei weitere Stellplätze für Fahrzeuge und Sozialräume für die Bediensteten. Mit der Fertigstellung wird 2026 gerechnet.


    Hans-Heiner Giebel (gi)
    Hans-Heiner Giebel (gi)
    Freier Journalist
    north