Die Geschäftsführung der Sozialstation Rinteln gGmbH hat eine Restrukturierung in Eigenverwaltung eingeleitet, um die ambulante Pflege mit Hilfe eines Insolvenzplanverfahrens wirtschaftlich neu aufzustellen. Darüber hat sie zusammen mit den Gesellschaftern der Station die 49 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung heute informiert. Die verschärfte Marktsituation in der ambulanten Pflege – insbesondere für kleinere ambulante Pflegedienste – führte zu der Schieflage, die diesen Schritt notwendig machte. Die Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind abgesichert. Pflege und hauswirtschaftliche Versorgung der Kundinnen und Kunden werden weiterhin ohne Einschränkungen sichergestellt. Der auf Insolvenz spezialisierte Rechtsanwalt Olaf Schubert und Dr. Christian Matiebel begleiten die Geschäftsführung als Experten für Sanierungsberatung durch das Eigenverwaltungsverfahren. Torsten Gutmann von der Kanzlei PLUTA Rechtsanwalts GmbH wurde vom Amtsgericht Bückeburg zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Zur Aufrechterhaltung des Pflegeangebotes steht die Sozialstation vor weitreichenden Herausforderungen.
Um die Leistungsfähigkeit dauerhaft wiederherzustellen wurden Gespräche mit dem DRK Kreisverband Schaumburg e.V. aufgenommen, die eine zukünftige Zusammenarbeit und auch Synergie-Effekte zum Ziel haben. So soll ein Lösungsmodell erarbeitet werden, das unter anderem die Tourenplanung verändert und das Pflegeangebot sichert. Die Sozialstation Rinteln ist seit über 30 Jahren in Rinteln und Umgebung fest etabliert. Gesellschafter der Sozialstation sind das Deutsche Rote Kreuz e.V. (DRK), die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Nikolai Rinteln, die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Steinbergen und der Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg. Die Geschäftsführung der Sozialstation liegt seit 2018 in den Händen der Diakonischen Altenhilfe Leine-Mittelweser. Die Gesellschafter unterstützen den nun eingeschlagenen Weg und sehen in ihm eine gute Chance, in den kommenden Monaten zu einer dauerhaft tragfähigen Lösung zu kommen. Gemeinsam wollen sie die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem DRK und der Kirche fortsetzen.