Es war einmal eine kleine Spinne, die lebte in ihrem Netz herrlich und in Freuden. Alles war gut, bis sie irgendwo hörte: „Die Welt ist anders geworden, du musst dich anpassen, du musst Altes aufgeben, du musst dich neu orientieren, du musst rationalisieren und einfach zeitgemäßer leben. Die kleine Spinne war eigentlich immer ganz entspannt. Aber der Vorwurf der „Rückständigkeit“ machte sie nervös. Umgehend inspizierte sie ihren Betrieb. Aber nein, kein Faden war überflüssig, jeder war für das Geschäft dringend notwendig. Fast verzweifelt fand sie schließlich einen Faden, der senkrecht nach oben lief. Dieser hatte noch nie eine Fliege eingebracht. Er schien überflüssig und völlig nutzlos zu sein. Schnell biss die Spinne den Faden ab. Was dann passierte, ist klar, das ganze Netz fiel in sich zusammen und ging kaputt. Der Faden nach oben war der eine, auf den es ankam und an dem alles hing.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, dieser eine Faden nach oben – der ist ein gutes Bild für unser Verhältnis zu Gott. Wer sein Leben bei Gott festmacht, der hat die beste Entscheidung für sein Leben getroffen.
Denn der Faden, an dem wir alle hängen, das ist die Liebe Gottes. Die hält uns am Leben und gibt uns Stabilität. Dazu heißt es in der Bibel, im Johannesevangelium, Kap. 4,16b: „Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“
Mit unserem „Faden nach oben“ können wir Menschen einiges anstellen. Wir können uns daran festhalten, uns an Gott dranhängen und uns so bei Ihm geborgen fühlen. Oder wir schneiden ihn eben ab, weil wir meinen, wir brauchen keinen Gott, der uns liebt.
Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass es besonders in Krisensituationen wichtig ist, dass das Netzwerk meines Lebens hält. Und dabei ist dieser eine Faden nach oben sehr wichtig. Es geht darum, einen Halt zu haben, nicht abzustürzen. Jesus Christus hat diesen Halt zu Gott hin möglich gemacht. Man kann sagen, dass mit ihm der Himmel die Erde berührt. Christus ist jedem von uns nahe. Er hält und trägt uns und manchmal erträgt er uns auch. In einem Satz gesagt: Durch Jesus Christus wird die Liebe Gottes zu uns Menschen praktisch. Und in der Kraft dieser Liebe können wir uns dann unserem Nächsten zuwenden und auch ihn halten, wertschätzen und manchmal auch tragen. „Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ In diesem Sinne alles Gute und Gottes Segen für Sie.