Der Heimatverein Wunstorf setzt am 16. Februar um 19.30 Uhr in der Abtei mit dem Vortrag von Professor Dr. Manfred Rasche zum Thema „Die Folgen der Reformation und der Machtübernahme der Welfen im Stift für Stift und Stadt“ seine Vortragsreihe „1150 Jahre Stadt
und Stift Wunstorf“ fort. Um 1710 wird berichtet, dass in Wunstorf alles in seinem Elend liegt. Warum das? Auch andere Städte mussten Stadtbrände und den 30-jährigen Krieg überstehen und haben sich besser erholt.
Die Ursache für den Niedergang dürfte in der engen wirtschaftlichen Verflechtung von Stadt und Stift liegen. Das ehemals reiche Stift Wunstorf verliert, beginnend mit Anfang des 13. Jahrhundert immer
mehr an Bedeutung. Das erreicht während der Reformation seinen Höhepunkt. Die Abtei wird dem Stift entzogen und Kanonikate werden an Menschen außerhalb Wunstorfs vergeben. Geringere Aufträge des Stiftes und ein verminderter Handel verändern das Wirtschaftsleben der Stadt. Die Stadt der Händler und Handwerk wird zur Ackerbürgerstadt. Die Bürger hatten jedoch kein eigenes Land. Es mussten vom Stift oder den Adeligen gepachtet werden. Folge: die Stadt verarmt.