Wanda stammt ursprünglich aus Hille und besucht seit ihrer 14. Lebenswoche die Luisen-Krippe in Bückeburg. Aktuell ist sie an drei Tagen in der Woche in der städtischen Einrichtung, während sie an zwei Tagen im „Homeoffice” arbeitet.
Homeoffice mag komisch klingen, aber Wanda gehört zu den Mitarbeitern der Krippe und nicht zu den betreuenden Kindern. Die charmante Labrador Retrieverin in schokoladenbrauner Farbe ist ein offizieller Therapiehund der Stadt Bückeburg, die als Träger der Kinderkrippe fungiert.

Doch was bringt ein Therapiehund wie Wanda für ihren „Job” mit? „Eine hohe Frustrationstoleranz und Impulskontrolle“, erklärt ihre Halterin und Vorgesetzte Kathrin Preuß. Preuß, die die Leitung der Krippe übernommen hat, hatte bereits 2018 die Idee, einen Therapiehund zu beschaffen, der sie in der Einrichtung begleitet. Der lange Weg bis zur Genehmigung und Ausbildung von Wanda war also schon vorgezeichnet.

Die Ausbildung selbst läuft quasi gerecht geteilt. Im April 2024 begann Wanda mit ihrem Training. Sie musste viel lernen und auch Kathrin Preuß musste zur Schulbank zurückkehren. In der Ausbildung erlernte das Duo alles Wichtige: von Hundeverhalten über Kommunikation und Hygiene bis hin zu rechtlichen Aspekten und dem Umgang mit Kindern. Stresszeichen beim Hund wurden ebenfalls unterrichtet, um in schwierigen Situationen richtig reagieren zu können.

In der praktischen Ausbildung trainieren Hund und Halterin dann gemeinsam verschiedene Situationen, die im späteren Einsatzalltag relevant sein werden, wie Begegnungen mit Kindern, Geräuschen, fremden Menschen oder Hilfsmitteln. Der Hund lernt, ruhig zu bleiben, Kommandos zu befolgen und sich sicher zu bewegen.
Trotz einiger typischer Hunde-Pubertätsprobleme meisterte Wanda die Ausbildung mit Bravour und zeigte, wie sehr sie der ruhende Pol in der Krippe sein kann. Mittlerweile bilden Wanda und Kathrin Preuß ein zertifiziertes „Therapiehund-Team“.
Wie genau sieht Wandas Arbeit in der Krippe aus? Wenn sie im Einsatz ist, erkennt man sie schon von weitem. Dann trägt sie ihr Halstuch mit ihrem Namen und dem Zusatz „Therapiehund“. Ein Einsatz dauert nie länger als 20 Minuten, da alles andere für den Hund zu stressig wäre.

Wandas Aufgaben sind vielfältig
Als Therapiehund sorgt sie für eine entspannte und positive Atmosphäre, motiviert die Kinder zu Aktivitäten und fördert spielerisch deren Konzentration sowie Aufmerksamkeit. Zudem lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen, indem sie Wanda führen oder mit ihr spielen. Der Hund spendet Trost, baut Ängste ab und stärkt das Selbstwertgefühl der Kinder. Durch den Kontakt mit Wanda werden Empathie, Vertrauen und soziale Kompetenzen gefördert.
Die Luisen-Krippe zeigt, dass Tiere Großes bewirken können und somit eine bereichernde Rolle im Bildungsprozess der kleinen Persönlichkeiten spielen.