Elf Schulen, die zu den Preisträgern der ersten Veranstaltung im zurückliegenden Jahr gehörten, haben auch diesem Jahr teilgenommen. In der Bewertung der jeweiligen Projekte ging es darum, wie die Ideen aus dem letzten Jahr Gestalt angenommen haben und weiterentwickelt wurden. Letztlich wurden acht Schulen mit einem Preisgeld ausgezeichnet. Hinzu kamen zwei Förderpreise für zwei Einzelpersonen, „die als Ansporn und zugleich motivierend auf die Jugendlichen wirken sollen“, erklärte Landrat Jörg Farr, der die Urkunden der Sonderpreise an Sahra Scherer und Johannes Füssel, verbunden mit einem Preisgeld von 300 Euro, überreichte. Sahra Scherer erhielt den Preis für ihr „engagiertes und zielführendes Verhalten sowie ihre soziale Einstellung und ihren Einsatz als Betreuerin der Kinder- und Jugendfeuerwehr in Rodenberg, sowie in der aktiven Wehr“. Außerdem für ihre Arbeit als Betreuerin in einem Segelcamp in den Sommerferien. Johannes Füssel „ist ein Tausend Sasser“, heißt es in der Urkunde. Er engagiert sich in der Schülerzeitungs-AG, der Apfelsaft-AG, der Robotik-AG, findet außerdem noch Zeit für Fußball und Badminton, obwohl er noch in der Hohnhorster Kirchengemeinde das Amt eines Konfirmandenunterrichtshelfers angenommen hat. „Er unterstützt leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler und reagiere als Klassensprecher ausgesprochen sachlich und fair in Konfliktsituationen.“
Renate Jahn und Bad Nenndorfs Bürgermeisterin Marlies Matthias verliehen die Urkunden mit dem Preisgeld an die Preisträger der Schulen, was sie auch im Namen einer Jury, sowie des Rodenberger Bürgermeisters Ralf Sassmann und den an diesem Tag verhinderten Samtgemeindedirektoren Mike Schmidt und Thomas Wolf taten, im Rahmen einer Moderation durch Mario Drotschmann: „Wie im letzten Jahr auch, fiel der Jury die Entscheidung nicht leicht. Daher wurde anstatt Platzierungen Preiskategorien von 300 bis 650 Euro festgelegt“, hob Drotschmann hervor.
Die Grundschule Am Stadtturm in Stadthagen erhielt einen Förderpreis in Höhe von 650 Euro. Ihr Einsatz galt einem Grünen Klassenzimmer, dass sie im vergangenen Jahr begonnen hat. Sie führte Wandertage durch, organisierte eine Schulgarten AG, um sich weiterhin mit dem Thema Umwelt und Klimaschutz auseinanderzusetzen. Sie plant weiterhin Nistkästen und Insektenhotels. Die Julius Rodenberg Schule in Rodenberg hat ebenfalls ihr Projekt des vergangenen Jahres vorangebracht. Der Schwerpunkt liegt hierbei in der Wissensvermittlung zu dem Themen Naturkunde, Klimaschutz und Müllvermeidung. Alles unter dem Motto: „Nur das was ich kenne, kann ich schützen“, wie zum Beispiel die Bienen, die Tiere im Wald. Ein Jahrgangsübergreifendes Projekt. Weiterhin besteht eine Zusammenarbeit im Rahmen der Waldjungendspiele, mit der IGS in Rodenberg. Dafür wurde auch diese Schule mit einem Preisgeld von 650 Euro ausgezeichnet.
Die Grundschule Lauenhagen befasste sich mit dem Kompostieren der Bioabfälle der Schule. Jetzt beteiligt sich die ganze Schule daran. Neben der Kompostierung entwickelt sich das Gelände weiter zu einem grünen Unterrichtsraum mit Hochbeeten. Für diese Projekte konnten die Beteiligten eine Auszeichnung von 650 Euro entgegennehmen. Einen Sonderpreis in Höhe von 300 Euro erhielt die Schule am Deister, für das besondere Engagement der Schülerinnen und Schüler, die sich in die Themen Umwelt und Klimaschutz mit großem Interesse einbringen. Vor allem der projektorientierte Unterreicht habe einen sehr hohen Lerneffekt, so die Jury. Mit 600 Euro wird die IGS-Rodenberg gefördert. Ihr Projekt trägt den Leitsatz „Future Peers“. Sie initiierte Demokratie und Nachhaltigkeitsprojekte in der Schule sowie die Zusammenarbeit mit anderen Schulen. Außerdem einen Schulgarten, „der schon fast wie ein professioneller landwirtschaftlicher Betrieb läuft“, führte Moderator Drotschmann aus. Die Schüler möchten noch weiter „expandieren“ und befinden sich für einen Auegarten gerade in Verhandlungen mit dem Eigentümer. Die IGS Obernkirchen führte das Projekt eines Schulgartens unter schwierigen Startbedingungen durch. „Trotzdem habt Ihr es mit viel Engagement, Fleiß und dem Preisgeld aus dem letzten Jahr geschafft, eine Wasserversorgung einzurichten, Gartengeräte und Saatgut anzuschaffen.“ Das Projekt lebe auch durch die Zusammenarbeit mit einem Imker. „Für diese tolle Arbeit zeichnet Euch die Jury mit einem Preis von 650 Euro aus.“ Das Gymnasium Ernestinum Rinteln hat mit dem Preisgeld des vergangenen Jahres einen Boost an der Schule ausgelöst, so der Moderator. Viele der geplanten Projekte konnten umgesetzt werden. Dazu gehören eine Hummelburg und der Anbau von Obst und Gemüse. Einer Kräuterspirale wurde neues Leben eingehaucht. „Für diese wunderbare Umsetzung wird diese Schule mit einem Preisgeld von 650 Euro ausgezeichnet.“
Für ein „sehr anspruchsvolles Projekt“, so Drotschmann, wurde das Gymnasium Bad Nenndorf mit 300 Euro ausgezeichnet. Das Projekt „Future Peers“, nach dem Motto „Lernende für Lernende“ reife immer weiter. So befinde sich unter anderem die Idee des Weltackers nach dem Berliner Modell auf dem Weg. Dabei wird davon ausgegangen, dass jedem Erdbürger nur 2.000 Quadratmeter zur Versorgung zur Verfügung stehen. Darauf muss also alles wachsen, womit Mutter Erde die Menschen ernährt und versorgt: Lebensmittel, Futter für Tiere, Baumwolle für Jeans, Tabak, Bio-Gas oder Bio-Diesel und nachwachsende Rohstoffe für die Industrie. Insgesamt wurden in den Jahren 2022 und 2023 Preisgelder in Höhe von insgesamt 20.000 Euro ausgegeben.