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Der Kommentar

Dieses Sprichwort (Ein Sprichwort ist ein kurzer Satz, der sich auf eine lange Erfahrung gründet, Miguel de Cervantes Saavedra, spanischer Schriftsteller 1547-1616), scheint mir passend zu der Entscheidung des Stadthäger Rates zur Festhalle. Viele Jahre waren die unterschiedlichsten Möglichkeiten vom Abriss über den Erhalt in Stadtbesitz, Betreibung durch die Wirtschaftsbetriebe, bis zum Verkauf an einen Investor rauf- und runter diskutiert worden. Irgendwann kamen keine neuen Argumente mehr auf den Tisch. Wenn man sich ganz objektiv anschaut, welche immensen Investitions- und Betriebskosten auf das „Stadtsäckl“ zugekommen wären, konnten nur der Abriss oder ein Investor infrage kommen. Ersteres schlossen die meisten Beteiligten aus. „Leuchtturm-Funktion“, Attraktivität der Kreisstadt, Pflicht zur Daseinsvorsorge – sogar Artikel 20 Grundgesetz wurde ins Feld geführt – zeigten, dass die in die Jahre gekommene Festhalle erhalten bleiben sollte. Wie in nahezu allen vergleichbaren Kommunen in Deutschland, ist die finanzielle Lage in Stadthagen nicht auf Rosen gebettet. Freiwillige Leistungen, zu denen auch der Betrieb einer Eventhalle gehören, können nicht einfach so finanziert werden; erst recht nicht, wenn es sich dabei um Millionenbeträge handelt. Einige haben es auf den Punkt gebracht und auch Bürgermeister Oliver Theiß betonte es: Wir können uns freuen, einen solch motivierten Investor gefunden zu haben; sogar mit einem Erbpacht-Vertrag erklärt er sich einverstanden! Niemand kann in der Glaskugel erkennen, ob das Konzept aufgeht. In ein paar Jahren wissen wir es. Ich wünsche es mir jedenfalls. Die Festhalle wäre dann tatsächlich ein Leuchtturm – im weiten Umkreis zwar nicht zu sehen, aber man würde sie kennen.
Heiko Tadge, Fraktionsvorsitzender der CDU (Foto: ab)

Die Haushaltslage in den Kommunen

Das Schaumburger Wochenblatt hatte die Fraktionsvorsitzenden der im Rat von Stadthagen vertretenen Parteien zur Haushaltslage in der Kreisstadt befragt. Für die SPD sprach Jan-Philipp Beck, für die CDU Heiko Tadge, für die FDP Lothar Biege und für die Grünen Rolf Rösemeier-Tietjen. Nach den Kommentaren zur allgemeinen Kassenlage, möglichen Streichungen von freiwilligen Leistungen sowie ihren Überlegungen zu eventuellen Abgabenerhöhungen, ging es im zweiten Teil um eine Bewertung der Personalsituation, den Auswirkungen der Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie möglicher interkommunaler Zusammenarbeit. Heiko Tadge war der Ansicht, dass die Stadthäger Verwaltung mit einem Stellenplan von knapp über 200 Vollzeitstellen angemessen aufgestellt sei. Ihm fiel eine zunehmende Personalfluktuation auf, die man zwar kritisieren könne, was aber nicht helfe. Qualifizierte Arbeitskräfte könnten sich heutzutage auf einem Arbeitnehmermarkt ihre Arbeitsplätze aussuchen. Er sah jedoch Licht am Horizont. Jan-Philipp Beck möchte die Arbeitszufriedenheit steigern. Dies könne möglicherweise mit Benefizmaßnahmen erreicht werden. Er dachte dabei beispielsweise an Firmenfahrräder oder auch Gesundheitskurse. Lothar Biege war es wichtig, die Attraktivität der Stadt zu erhalten und zu steigern. Ein wesentlicher Faktor für ihn war der Erhalt der wirtschaftlichen Kompetenz. Großunternehmen wie Schweerbau oder auch die Ansiedlung von weiteren potentiellen Unternehmen, spielten dabei eine wesentliche Rolle bei seinen Überlegungen. Dabei hoffte der FDP-Mann auf den Umzug des Aluminium-Werkes von Hannover nach Stadthagen. Am Beispiel der Festhalle sagte Biege:“ Wenn ein privater Investor eine bauen will, warum sollte es die Stadt tun und weiter Defizit erwirtschaften?“
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