Vorreiterin in Sachen Vielfalt | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Vorreiterin in Sachen Vielfalt

Bei der Übergabe (v.li.): Schulleiterin Elke Helma Rothämel zusammen mit Ann-Christin Möller und Kultusministerin Julia Willi Hamburg. (Foto: wb)
Bei der Übergabe (v.li.): Schulleiterin Elke Helma Rothämel zusammen mit Ann-Christin Möller und Kultusministerin Julia Willi Hamburg. (Foto: wb)
Bei der Übergabe (v.li.): Schulleiterin Elke Helma Rothämel zusammen mit Ann-Christin Möller und Kultusministerin Julia Willi Hamburg. (Foto: wb)
Bei der Übergabe (v.li.): Schulleiterin Elke Helma Rothämel zusammen mit Ann-Christin Möller und Kultusministerin Julia Willi Hamburg. (Foto: wb)
Bei der Übergabe (v.li.): Schulleiterin Elke Helma Rothämel zusammen mit Ann-Christin Möller und Kultusministerin Julia Willi Hamburg. (Foto: wb)

Seit der letzten Woche darf sich die IGS Wunstorf „Schule der Vielfalt * Niedersachsen“ nennen. Eine Auszeichnung, die mehr ist als ein Symbol. Es bedeutet, dass sich die Schule aktiv zusammen mit der gesamten Schulgemeinschaft mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt beschäftigt hat. Außerdem schulinterne Maßnahmen zur Sichtbarmachung und Unterstützung entwickelt hat.

Würdigung des Engagements

Gleich zu Beginn der feierlichen Veranstaltung würdigen Schüler in kurzen Statements ihre Schule als einen Ort der Offenheit, der Wertschätzung und der Vielfalt. An diesem Ort besteht schon rein optisch kein Zweifel, dass zu unserer Gesellschaft auch queere Menschen gehören. Überall begegnet einem die Regenbogenfahne als Symbol der Queer-Bewegung. Denn Menschen sind einfach nur Menschen. Sie können nicht festgeschrieben werden, so Schulpastorin Susanne Sander, die auch betont, dass eine Schule der Vielfalt zum evangelischen Glauben passt. Bürgermeister Carsten Piellusch betont, dass er stolz darauf ist, so eine Schule in Wunstorf zu haben. Gleichzeitig führt er aus, worum es im Grunde geht. Nämlich, unsere Werte wie den christlichen Glauben oder unsere Verfassung mit Leben zu füllen. Dazu gehört auch ein Verbot der Diskriminierung der geschlechtlichen Orientierung. Und im Grunde geht es eigentlich nur um die Frage, wie wir leben wollen. Nämlich bunt und respektvoll im Umgang miteinander. Studienrätin Ann-Christin Möller und Mitglieder der Queer-AG an der Schule betonen, dass es ihr Ziel ist, einen Ort zu schaffen, an dem jede Person sie selbst sein kann. Gerade queere Kinder brauchen Schutzräume, wie sie sie an dieser Schule finden. So gibt es eine queere Pause, eine aktive Queer-AG und eine queere Bücherecke in der Schulbibliothek. Außerdem gibt es an jedem Tag der offenen Tür und bei jedem Schulfest entsprechende Informationsstände.

Auszeichnung

An den Erziehungsauftrag von Schulen erinnerte Kultusministerin Julia Willi Hamburg in ihrer Rede. Dazu gehört auch die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung. Das heißt, Menschen so anzunehmen wie sie sind. Ein Punkt der wichtig ist für unsere Demokratie und die Frage, wie wir leben. Dabei lobt sie die IGS für ihr besonderes Angebot für queere Schüler als Ausdruck zivilgesellschaftlichen Engagements. Und betont, dass diese Schule Vielfalt auf vorbildliche Weise lebt und ein Leuchtturm für andere ist. Aktuell sind fünf Schulen entsprechend zertifiziert. 2025 sollen noch mindestens drei weitere Schulen folgen, von denen eine eine Grundschule ist, wie Hamburg verkündet. Ein landesweites Netzwerktreffen im August wird die Schulen untereinander vernetzten und den Erfahrungsaustausch stärken. Auch die Online-Präsenz des Netzwerkes wird weiter ausgebaut.

Kooperationsvertrag

Neben der Auszeichnung stand auch die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen dem Land und „Queeres Netzwerk Niedersachsen e.V.“ (QNN) auf dem Programm. „Mit dieser Kooperation bekennen wir uns als Land klar zu unserer Verantwortung: Schule muss ein sicherer, diskriminierungsfreier Ort für alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sein – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität“, so Hamburg bei der Unterzeichnung der Vereinbarung zusammen mit Nico Kerski, Geschäftsführer des Queeren Netzwerkes Niedersachsen.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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