Resümee zur Reform fällt unterschiedlich aus | Wunstorfer-Stadtanzeiger

11.04.2024 09:14

Resümee zur Reform fällt unterschiedlich aus

Positiv: Geschäfte und gepflegte Grünanlage mit Bänken lädt zum Verweilen ein. (Foto: wb)
Positiv: Geschäfte und gepflegte Grünanlage mit Bänken lädt zum Verweilen ein. (Foto: wb)
Positiv: Geschäfte und gepflegte Grünanlage mit Bänken lädt zum Verweilen ein. (Foto: wb)
Positiv: Geschäfte und gepflegte Grünanlage mit Bänken lädt zum Verweilen ein. (Foto: wb)
Positiv: Geschäfte und gepflegte Grünanlage mit Bänken lädt zum Verweilen ein. (Foto: wb)

Auch 50 Jahre später fällt das Resümee zur Verwaltungs- und Gebietsreform unterschiedlich aus. Mit der Eingemeindung Steinhudes wurde aus dem Gemeinderat der Ortsrat und aus dem Bürgermeister der Ortsbürgermeister bzw. die Ortsbürgermeisterin. Sie kümmern sich nach wie vor um die Belange des Ortes. Es werden auch immer noch Beschlüsse gefasst. Das heißt aber nicht, dass sie auch umgesetzt werden, denn endgültig beschlossen wird im Rat der Stadt Wunstorf. Im Gespräch mit dieser Zeitung beziehen sowohl die jetzige Ortsbürgermeisterin Christiane Schweer (CDU) als auch ihr Vorgänger Wilhelm Bredthauer (SPD) Stellung zur Verwaltungs- und Gebietsreform.

Positive und negative Aspekte

„Die Reform ist rückwirkend betrachtet nur positiv zu bewerten. Wir haben zwar die Selbständigkeit verloren, aber große Finanzkraft und damit Entwicklungspotential gewonnen“, so Schweer, die weiter darauf hinweist, dass sich Wunstorf zu einer gut strukturierten Stadt entwickelt hat. Bredthauer dagegen sieht zwar die Notwendigkeit zu einer Reform vor 50 Jahren, meint aber, dass Steinhude nicht zur Struktur der Stadt Wunstorf passt. Auch schätzt er, dass im Zuge der Reform 300 bis 400 Arbeitsplätzen verlorengegangen sind. Strukturbedingt wurden Handwerksbetriebe verlegt. Vor der Reform gab es 570 Arbeitsplätze im Ort – außerhalb des Tourismus, so Bredthauer. Wobei er auch sieht, dass die damals am Ort ansässigen Webereien strukturbedingt nicht zu erhalten waren.

Den Hauptgrund für die Eingemeindung Steinhudes sieht er in der Lage am Steinhuder Meer, das unbedingt zum Landkreis bzw. zur heutigen Region Hannover gehören sollte. Positiv sieht er besonders den Zuzug nach Steinhude, das heute circa 5.300 Einwohner hat und lobt auch die Pflege des Kurbereiches, des Platzes an den Strandterrassen, der Uferpromenade, die Pflasterung im Ortskern und das Geschäftszentrum.

Entwicklung im Tourismus

Hauptwirtschaftszweig ist heute in Steinhude der Tourismus, der in den Augen Bredthauers keineswegs so vorangekommen ist, wie es wünschenswert gewesen wäre. So gibt es aktuell keine Infrastruktur für Langzeiturlauber. Aber gerade mit Langzeittouristen könnte man in seinen Augen Geld verdienen. Hierzu fehlen aber Freizeitmöglichkeiten für Kinder, Angebote für Familien mit Kindern und kulturelle Veranstaltungen. Schweer hält dagegen: „Steinhude hat sich als Fremdenverkehrsort deutlich entwickelt“, verweist beispielhaft auf die Parkplätze am Bruchdamm, die in den 1970er Jahren aus Strukturhilfemitteln der Landesregierung gebaut wurden.

Auch hat Steinhude den Charme der 1960er Jahre abgelegt und sich in ihren Augen zu einem modernen Fremdenverkehrsort entwickelt, der noch nicht am Ende ist und verweist auf die Entwicklung des Sport- und Freizeitgeländes, für das es einen Ratsbeschluss gibt. „Ein bisschen kämpfen muss man schon für Steinhude“, wie Schweer noch anmerkt und ist davon überzeugt, dass es Steinhude gut getan hat, Ortsteil von Wunstorf zu werden.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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