Die Cafés und Läden in den Städten haben geschlossen, Museen, Kirchen und Schlösser ebenfalls. Doch bei bestem Frühlingswetter daheimbleiben? Für viele war das keine Option und so wurden andere Ausflugsziele gesucht. Viele Menschen haben die heimische Natur für sich entdeckt, beliebt wurden Radtouren rund um das Steinhuder Meer. Picknick-Korb und eine Decke eingepackt und los ging es. Doch leider zog es viele an Orte, die eigentlich als Rückzugsorte für Tiere gedacht sind, wie Thomas Brandt, Wissenschaftlicher Leiter bei der ÖSSM, betont. Der Diplom Biologe und seine Kollegen mussten in diesem Frühjahr leider beobachten, wie zahlreiche Vögel beim Brüten gestört wurden. Die Folge: das Gelege wird verlassen. Insbesondere die Schwarzstörche und Seeadler sind davon betroffen. „Wir wollen den Leuten keinen Vorwurf machen, dass sie in die Natur gehen. Wir haben volles Verständnis.” Dennoch appelliert er an die zahlreichen Besucher, sich umsichtig zu verhalten und auf den vorgesehenen Wegen zu bleiben. Viele Tiere machen auf sich aufmerksam, wenn sie sich gestört fühlen – dies sollte dann auch respektiert werden. Manch zugewucherter Trampelpfad wurde von Joggern und Wanderern auf der Suche nach Neuem wieder genutzt, und auch zahlreiche Hunde seien frei herumgelaufen. „Hunde gehören zu dieser Jahreszeit an die Leine”, weist Brandt auf die geltende Leinenpflicht hin. Leider werden die Biologen in diesem Jahr wohl die größte Zahl der Brutabbrüche seit langem beobachten müssen. „Bitte gehen Sie mit wachsamem Auge durch die Natur”, so Brandt. Foto: NABU/mk