Krisenbedingte Veränderungen
Über 525.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zählte die Region Hannover zur Jahresmitte 2021. „Die Corona-Pandemie konnte das Wachstum nur verlangsamen, aber nicht stoppen,“ betont Regionspräsident Steffen Krach. Mit mehr als 533.000 Beschäftigten in der gesamten Region setzte sich der Aufwärtstrend auch 2022 fort. Über 50.000 Unternehmen und Betriebe sorgen für wirtschaftliche Dynamik in der Region.
Beim Blick in die Details werden aber auch krisenbedingte Veränderungen deutlich: Während es im Gastgewerbe (minus 6,6 Prozent) und im verarbeitenden Gewerbe (minus 4 Prozent) auch 2021 einen weiteren Rückgang der Beschäftigtenzahlen zu beobachten gibt, nehmen die Bereiche Verkehr und Lagerei mit 6,7 Prozent weiter deutlich zu. Anlass zur Entspannung gibt es bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (nach minus 6,5 Prozent von 2019 auf 2020 jetzt plus 5,4 Prozent). „Mit Blick auf die Wissensgesellschaft und die zunehmende Digitalisierung sind wir in der Region sicherlich gut aufgestellt“, resümiert Wirtschaftsdezernent Ulf-Birger Franz. „Zumal sich unsere verarbeitende Industrie im Bereich Automotive gerade in Richtung Elektromobilität weiterentwickelt.“
Gefragter Ausbildungsstandort
Die Position als Ausbildungs- und Studienstandort konnte weiter gefestigt werden. Rund 90.000 junge Menschen durchliefen 2021/2022 ein Studium oder eine Ausbildung in der Region Hannover. Alleine rund 38.000 junge Menschen absolvierten im gleichen Zeitraum ihre Ausbildung bei regionalen Unternehmen und an Berufsschulen in öffentlicher und freier Trägerschaft. Für den Wissenschafts- und Forschungsstandort stehen überregional bekannte Anlaufpunkte wie die Leibniz Universität, die Medizinische Hochschule und die Tierärztliche Hochschule. Ausgezeichnete und vielbeachtete Lehre und Ausbildung bieten darüber hinaus die Hochschule Hannover und die Hochschule für Musik, Theater und Medien.
An den Hochschulen in Hannover waren im Wintersemester 2021/2022 rund 51.000 Studierende eingeschrieben. „Die Region Hannover ist mit Blick auf die Zahl der Einwohner weiterhin eine der bedeutendsten Regionen in Deutschland mit den meisten jungen Menschen in Ausbildung“, sagt Ulf-Birger Franz. Umso wichtiger sei es, dieses Potenzial zu nutzen und noch mehr Absolventen für die Betriebe zu gewinnen. „Daran arbeiten wir in zahlreichen Projekten unserer Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung“, so Franz.
Neustart beim Tourismus
Einen Neustart hat der Tourismus hingelegt. In den ersten drei Quartalen 2022 sind die Übernachtungszahlen deutlich gestiegen: Bis Ende September gab es bereits rund 2,67 Millionen Übernachtungen – das sind 500.000 Übernachtungen mehr als im gesamten Jahr 2021. Mit dem Ausfall der großen Messen infolge der Pandemiebeschränkungen waren die Übernachtungszahlen stark eingebrochen: Während es 2019 noch 4,25 Millionen Übernachtungen pro Jahr in Stadt und Umland zu verzeichnen gab, fielen die Werte 2020 auf rund 2,1 Millionen Übernachtungen, 2021 waren es 2,2 Millionen. Mit Blick auf das gesamte Jahr 2022 werden zwischen 3 und 3,5 Millionen Übernachtungen erwartet. Foto: privat