Bauzeit eineinhalb Jahre
Nach anderthalb Jahren Bauzeit (es dauerte länger als geplant) und mehreren Monaten Probebetrieb haben Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover und Bürgermeister Carsten Piellusch den Turm offiziell in Betrieb genommen. Das automatische Fahrradparkhaus ist ein Baustein des Verkehrsentwicklungsplans 2035+. Die Region Hannover hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. „In Wunstorf ist ein Leuchtturm der Verkehrswende entstanden – im wahrsten Sinne des Wortes. Das automatische Fahrradparkhaus ist ein weiterer wichtiger Infrastruktur-Baustein der Stärkung des Radverkehrs in der Region Hannover“, sagte der Verkehrsdezernent.
Die Räder sind in der Zeit vor Diebstahl, Vandalismus und Wettereinflüssen geschützt. „In Wunstorf begrüßen wir Bike+Ride ausdrücklich und arbeiten als Verwaltung gemeinsam mit der Politik an dem Ziel einer fahrradfreundlichen Stadt“, erklärte Piellusch. Einen Namen für den Turm gäbe es noch nicht. „Nennen Sie den Turm wie sie wollen, er ist ein Hingucker und könnte ein Wahrzeichen in der Stadt werden. Es sind neben den zwei innovativen Fahrradtürmen mit 244 Stellplätzen auch weitere 294 Fahrradparkplätze entstanden beziehungsweise werden demnächst fertiggestellt. Ich bin zuversichtlich, dass diese gut angenommen werden“, so Piellusch.
Interesse am Fahrradturm hätten bisher 105 Radler gezeigt. Insgesamt gibt es rund 1.200 Fahrradabstellplätze am Bahnhof. „Wunstorf ist nach dem hannoverschen Hauptbahnhof der am stärksten von Pendlern genutzte Bahnhof in der Region Hannover“, berichtete der Bürgermeister.
Mit App und PIN Fahrrad abstellen
Der digitale Zugang zu dem Fahrradturm erfolgt an 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr, das Parken ist sofort nach einer simplen Registrierung möglich. Seit August ist der Turm für eine Testphase bereits in Betrieb, interessierte Nutzer konnten sich bei der Stadt melden. Zuletzt waren es 80 Menschen mit etwa 400 Buchungen allein im Monat Oktober.
Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf zwei Millionen Euro. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz hat die Anlage mit 500.000 Euro gefördert, das Niedersächsische Umweltministerium mit weiteren 149.702 Euro. Die Technik im Inneren garantiert ein unkompliziertes Abstellen und Parken. Es gibt zwei Tore, an denen die Räder der Maschine im Inneren der Türme übergeben werden. Dazu gibt der Nutzer in der App den Befehl „Fahrrad hinein“ und stellt es ebenerdig in eine Schiene.
Die Tür des Fahrradturms öffnet sich einen Spalt und hält das Fahrrad sanft fest, sobald man es ein Stück hineinschiebt. Jetzt wird am Monitor des Turms die vierstellige, individuelle PIN eingegeben. Das Vorderrad wird vom Hubschlitten gefasst und in das Regalsystem eingezogen. Weitere Informationen und Anleitungen zur Nutzung des Turms gibt es hier: www.umsteigenaufsteigen.de/fahrradturm. Foto: gi