Krieg, Demokratie und Krise | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Krieg, Demokratie und Krise

Haben die Ausstellung zusammen eröffnet (v.li.): Elke Helma Rothämel, Carsten Piellusch und Klaus Fesche. (Foto: wb)
Haben die Ausstellung zusammen eröffnet (v.li.): Elke Helma Rothämel, Carsten Piellusch und Klaus Fesche. (Foto: wb)
Haben die Ausstellung zusammen eröffnet (v.li.): Elke Helma Rothämel, Carsten Piellusch und Klaus Fesche. (Foto: wb)
Haben die Ausstellung zusammen eröffnet (v.li.): Elke Helma Rothämel, Carsten Piellusch und Klaus Fesche. (Foto: wb)
Haben die Ausstellung zusammen eröffnet (v.li.): Elke Helma Rothämel, Carsten Piellusch und Klaus Fesche. (Foto: wb)

Dieses Mal war es kein bestimmtes Datum, das das Stadtarchiv veranlasst hat, eine neue Ausstellung zusammenzustellen. Wobei, so neu ist weder die Ausstellung noch sind es die Themen. Alles war schon mal da. Deswegen lautet der vollständige Ausstellungstitel auch: Déjà vu? Krieg, Demokratie und Krise – vor 100 Jahren und heute.

Aktualität

Die augenblickliche politische Lage plus eine Anregung von Ortsbürgermeister Thomas Silbermann (SPD) waren der Anlass für die aktuelle Ausstellung des Stadtarchivs in der Stadtkirche, wie Stadtarchivar Klaus Fesche auf Nachfrage erläutert. Zurückgegriffen wurde dabei auf die Ausstellungstafeln zu den beiden erfolgreichen Ausstellungen: „Wunstorf im Ersten Weltkrieg“ und „Wunstorf in der Weimarer Republik“. Ein Krieg, der Europa veränderte und eine ungeliebte und letztendlich gescheiterte Republik, die mit der Ernennung Adolf Hitlers zur Diktatur wurde. Führt man sich die aktuelle Lage vor Augen mit Ukraine-Krieg und dem aktuellen politischen Rechtsruck in so alten Demokratien wie Frankreich, dann erzeugt die Ausstellung beim Betrachter durchaus ein Déjà vu – Erlebnis. Ein von den Ausstellungsmachern ganz bewusst erzeugter Effekt. Zu diesem Zweck wurden Artikel aus der lokalen und überregionalen Presse in die Ausstellung integriert.

Demokratie

Als stellvertretende Vorsitzende des Forum Stadtkirche und Schulleiterin der Evangelischen IGS erinnert Elke Helma Rothämel in ihrer Eröffnungsrede an die Bühne, die Autokraten wie dem chinesischen Machthaber Xi Jingping heute an verschiedenen Stellen eingeräumt wird. Dabei ist die Lage dort so, wie bei uns vor 100 Jahren. Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) dankt zunächst dem Forum Stadtkirche für die Möglichkeit, die Ausstellung dort zu zeigen. Anschließend folgt ein Dank an das Stadtarchiv. Die Ausstellung sieht er als Retrospektive auf die Zeit der Weimarer Republik und des Ersten Weltkrieges. Beides eigentlich weit weg und doch so nah, wie ein Blick in die Nachrichten oder Pressmitteilungen zeigt, so Piellusch. Anschließend zeigt er auf, dass das Recht nicht mehr die Rolle spielt, die es haben sollte. Dabei erinnert er unter anderem an das Völkerrecht, das nicht mehr für jeden den gleichen Stellenwert wie früher hat.

Diese Ausstellung ist ein Beitrag für die Demokratie. Grundsätzlich verbindet er mit der Ausstellung die Hoffnung, dass gerade der lokale Bezug das Interesse der jüngeren Generation weckt, sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Fesche merkt in seiner kurzen Eröffnungsrede an, dass sich Historiker und Archivare immer wundern, dass das Gedächtnis der Menschen so kurz ist. Dabei sind die Nachwirkungen bis heute spürbar. Nach einem Dank an alle, die an den nun wieder genutzten Ausstellungstafeln mitgewirkt haben, geht es um die ebenfalls ausgestellten Zeitungsartikel. Sie spiegeln keineswegs die Meinung des Stadtarchivs oder der Verwaltung wider. Sie passten nur gut zu den einzelnen Tafeln, wie Fesche betont.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung wird bis zum 24. September in der Stadtkirche gezeigt und ist dienstags und mittwochs von 15 bis 17 Uhr geöffnet, donnerstags von 15 bis 19 Uhr und freitags von 10 bis 12 Uhr. Sonntags ist sie nur am 7. und 14. September jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen sind auf Anfrage möglich. Kontakt: stadtarchiv@wunstorf.de, 050331/101242 oder-178.


    Verena Walter-Bockhorn (wb)
    Verena Walter-Bockhorn (wb)

    Freie Journalistin

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