Rennen um die Glasfaser | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Rennen um die Glasfaser

Besprechen den Ausbauplan: Patrick Wahls (li.) aus der Netzplanung und Dirk Rapke vom RASANNNT-Vertrieb. (Foto: privat)
Besprechen den Ausbauplan: Patrick Wahls (li.) aus der Netzplanung und Dirk Rapke vom RASANNNT-Vertrieb. (Foto: privat)
Besprechen den Ausbauplan: Patrick Wahls (li.) aus der Netzplanung und Dirk Rapke vom RASANNNT-Vertrieb. (Foto: privat)
Besprechen den Ausbauplan: Patrick Wahls (li.) aus der Netzplanung und Dirk Rapke vom RASANNNT-Vertrieb. (Foto: privat)
Besprechen den Ausbauplan: Patrick Wahls (li.) aus der Netzplanung und Dirk Rapke vom RASANNNT-Vertrieb. (Foto: privat)

Der Internetanbieter Rasannnt (eine Tochtergesellschaft der ideenstadtwerke Neustadt) hat die Bauvorbereitungen für die Wunstorfer Ortsteile Mesmerode, Steinhude und Bokeloh sowie Teile der Kernstadt nun gestartet. Dafür stellte das Partnerunternehmen Highspeed Nord out-of-area GmbH & Co.KG am 17. und 22. Oktober die entsprechenden Bauanträge bei der Stadt, wie es in einer Pressemitteilung heißt. „Wir hoffen auf schnelle Genehmigung“, erläutert Unternehmenssprecher Steffen Schlakat-Hagemann. „Als wir in den Jahren 2023 und 2024 Blumenau sowie die Gewerbegebiete ausbauten, dauerte das Genehmigungsverfahren für den Bauantrag rund 14 Tage. Von einer ähnlichen Bearbeitungszeit ausgehend, kann der Ausbau und auch die Versorgung mit Internet für die Bürger schon bald starten“, so Schlakat-Hagemann weiter.

Bauanträge in der Prüfung

Die Stadt bestätigt auf Nachfrage den Eingang der Anträge. Diese würden nun gewissenhaft geprüft, so Sprecher Daniel Pfingsten. Wie lange das dauert, könne er nicht sagen, deutete aber an, dass es in 14 Tagen vermutlich nicht gelingen werde, da der Aufwand im Vergleich zu früheren Anträgen höher sei. ”Hier geht es ja nicht um einzelne Straßenzüge, sondern um ganze Ortschaften”, so Pfingsten. Da müssten Bauzeitenpläne und mögliche Sperrungen abgestimmt werden. Rasannnt will möglichst zügig ausbauen, ”damit wir Kunden schnellstmöglich mit Breitband-Internet, Telefonie und TV versorgen können”, so Schlakat-Hagemann. Das Unternehmen Highspeed Nord verfüge in Wunstorf bereits über die notwendigen Verteilstationen und Anschlüsse an die Internetknotenpunkte in Frankfurt und Hamburg.

In der konkreten Planung legt das Tiefbauunternehmen zum Beispiel die genauen Leitungsverläufe und Standorte für weitere Verteilerstationen bei der Stadtverwaltung vor. „Im Bereich der Wunstorfer Oststadt könnten wir besonders kurzfristig Menschen mit schneller Glasfaser online bringen. Hier liegen durch den fertiggestellten Ausbau in Blumenau bereits relevante Teile des Ortsnetzes. Jetzt liegt es bei der Stadtverwaltung, wie schnell die Bürger hier online gehen können – die Tiefbaukolonnen stehen bereit und jede angeschlossene Adresse kann direkt online gehen“, ergänzt Schlakat-Hagemann. Ob es aber für Rasannnt in Wunstorf rasant weitergeht, ist zumindest fraglich. Die Stadt hatte zuletzt die Kooperation mit Opik Nord / VX Fiber beim flächendeckenden Glasfaserausbau betont und das parallele Vorgehen der Neustädter offen kritisiert, sogar Beschwerde bei der Kommunalaufsicht eingelegt und weitere rechtliche Schritte geprüft. In Neustadt zeigte man sich über diesen Schritt irritiert und verwies auf das Telekommunikationsgesetz.

Mit härteren Bandagen

Dass die Auseinandersetzung härter geführt wird, zeigt auch eine weitere Entwicklung. So verweist der Geschäftsführer der ideenstadtwerke, Dieter Lindauer, auf einen Verkauf der Firma Opik im August/September. Demnach würde nicht mehr VX Fiber hinter dem Unternehmen stehen, sondern die Firma mih Management AG mit Sitz in Rugall Liechtenstein, die erst vor drei Monaten gegründet worden sei. Darüber seien die Bürger gar nicht informiert worden, so der Vorwurf. ”Wir halten die Positionierung von Herrn Bürgermeister Piellusch für OPIK (mih management AG in Liechtenstein) gegen rasannnt / Highspeed Nord out-of-area für hinterfragenswürdig”, so Lindauer.

Die Stadt erklärt wiederum auf Nachfrage, erst in der vergangenen Woche am Freitag, den 24. Oktober über die Änderung der Gesellschafterstruktur bei Opik informiert worden zu sein. Es ändere sich demnach aber nichts an den Ansprechpartnern für die Stadt und für die Kunden, so Stadtsprecher Daniel Pfingsten. Das Unternehmen Opik teilt auf Nachfrage mit, dass die Opik Nord GmbH künftig Teil der mih Group ist. Die Holding mit Sitz in Horstmar (NRW) habe das Unternehmen übernommen, um die bestehende Zusammenarbeit beim Glasfaserausbau in Wunstorf unter einem Dach zu bündeln. „Für Kundinnen und Kunden bleibt alles wie gewohnt. Die abgeschlossenen Verträge mit der Opik Nord GmbH haben unangetastet ihre Gültigkeit“, erklärt Geschäftsführerin Iris Laurenz-Müller.

Die VX Fiber GmbH bleibe demnach auch weiterhin Betreiber des Glasfasernetzes. Auch die Partnerschaft zwischen VX Fiber, Opik Nord und der mih Management AG bleibe unverändert bestehen. ”Die Marke OPIK wird auch zukünftig das Gesicht zum Kunden sein”, heißt es in einer Stellungnahme. Durch die neue Struktur sollen Synergien entstehen und Abläufe effizienter werden. Ziel ist es, Planung, Ausbau und Kundenservice enger zu verzahnen. Auch VX-Fiber-Geschäftsführer Cengiz Temur betont, dass der Glasfaserausbau in Wunstorf wie geplant fortgesetzt wird.

Über Rasannnt

Rasannnt ist eine Tochtergesellschaft der ideenstadtwerke, hat seinen Unternehmenssitz in Neustadt und arbeitet über Highspeed Nord unter anderem mit den Tiefbauer R+E Todtenhaupt GmbH & Co. KG sowie K+M Tiefbau – ebenfalls aus Neustadt und Umgebung – zusammen. Bei Bedarf kann auf weitere Tiefbauer aus der Umgebung zugegriffen werden.


    André Tautenhahn (tau)
    André Tautenhahn (tau)
    Freiberuflicher Journalist
    north