Ganz Wunstorf redet über den Glasfaserausbau. Zwei Unternehmen konkurrieren beim Verlegen der Leitungen. Der Stadtanzeiger hat mit beiden gesprochen. Lesen Sie hier das Gespräch mit den beiden Geschäftsführern der Opik Nord GmbH Ilhan Brčvak und Iris Laurenz-Müller.
Welche Kosten entstehen für den Anschluss und wie wird er hergestellt, wenn sich Leitungswege über Privatgrundstücke oder beispielsweise über die Zufahrten von Reihenhausanlagen erstrecken?
Während der Bauphase ist der Hausanschluss kostenlos. Nach Abschluss der Arbeiten können mehrere Hundert bis Tausend Euro anfallen. Die OPIK hat Erklärungen von den Eigentümern erhalten, die einen Glasfaseranschluss wünschen. Diese erlauben uns den Leitungsweg entsprechend über die Privatgrundstücke zu führen. Wir werden hier minimalen Aufwand betreiben, wenn möglich mit Erdraketen arbeiten, damit es zu wenig geöffneten Oberflächen kommt. Sobald der Anschluss der Firma OPIK verlegt ist, können die Internetdienste bereits genutzt werden, selbst wenn der alte Vertrag noch läuft. Solange der Altvertrag sich noch in der Laufzeit befindet, entstehen bei der Firma OPIK für mindestens 12 Monate keine doppelten Kosten.
Häufig werden Fragen zum Bau des Glasfasernetzes gestellt. Wie tief werden Glasfaserleitungen verlegt und was tun Sie bei Sprachbarrieren auf der Baustelle?
Die Verlegetiefe richtet sich nach Normen und kommunalen Vorgaben. In der Regel liegen die Leitungen bei rund 60 Zentimetern, im Gehweg bei etwa 40 Zentimetern. Damit stellen wir eine fachgerechte und langlebige Installation sicher. Die mihNET hat bereits sehr viele Glasfaserausbauprojekte erfolgreich umgesetzt. Internationale Fachkräfte sind im Glasfaserausbau üblich. Entscheidend ist für uns, dass alle relevanten Informationen klar und verständlich vermittelt werden. Bei Rückfragen sorgt unser deutschsprachiger Projektleiter für klare Kommunikation und Dokumentation.
Wie reagieren Sie im Störungsfall und sind die neuen Netze wirklich zuverlässig und langlebig?
Wir setzen auf eigene Teams in der Region und Partnerbetriebe. Viele Probleme lassen sich remote beheben, um Ausfallzeiten zu minimieren. Die Glasfasernetze sind für mindestens 30 Jahre ausgelegt. Sie gelten als eine der dauerhaftesten und zukunftssicheren technischen Infrastrukturen weltweit. Wir, die mih Fiber als Mutter der OPIK, bauen Glasfasernetze seit mehr als 15 Jahren für alle Marktteilnehmer in der Bundesrepublik, in Holland, in Belgien und Österreich. Wir haben verschiedene Netzkonzepte bereits realisiert und verschiedene Materialien verbaut, können also auf viel Erfahrung zurückgreifen.
Stellen Investoren aus dem Ausland ein Risiko dar?
Unser Tiefbauunternehmen mih GmbH hat seinen Sitz in Horstmar, ebenso die Muttergesellschaft mih Holding GmbH. Die Firmen Opik Nord (Standort in Essen, die Übernahme erfolgte zu 100% aus eigenen Mitteln ohne Fremdfinanzierung) und mih Net Wunstorf (Standort in Horstmar) gehören zur mih Management AG in Liechtenstein. Da es sich hierbei um einen regulierten Finanzstandort handelt, der dazu dient, internationale Aktivitäten unserer Gesellschaften zu steuern und die Unternehmensnachfolge zu sichern, ist hier jegliches Risiko ausgeschlossen.
Wie beraten Sie bei der Tarifwahl und wie stellen Sie ein seriöses Auftreten an der Haustür sicher?
Wir empfehlen Tarife nach tatsächlichem Bedarf. Der Datenverbrauch steigt jährlich um 25 bis 30 Prozent, daher sind unsere Angebote zukunftsfähig. Ein Wechsel ist gemäß unseren Try and Buy-Optionen flexibel möglich. Unsere Mitarbeiter werden geschult und arbeiten nach klaren Verhaltensregeln. Der Kontakt dient der Information, nicht dem Druck. Hinweise von Kunden nehmen wir ernst.
Wie stellen Sie sicher, dass Haustürverträge rechtskonform sind und wie funktioniert die Kündigung bei OPIK?
Unsere Vertragsabschlüsse folgen dem Haustürkodex und erfüllen alle gesetzlichen Vorgaben. Jeder Kunde erhält mit dem Auftragsformular den Hinweis, dass die aktuellen AGB’s gültig sind, welche die Widerrufsbelehrung abdecken und zu jeder Zeit auf der Website einzusehen sind. Wir legen großen Wert auf transparente und korrekte Prozesse. Wer bei OPIK kündigen möchte, kann das jederzeit nach klaren, rechtlichen Prozessen tun. Bei Fragen hilft unsere Hotline oder das Infomobil vor Ort. Wir prüfen jedes Anliegen sorgfältig und finden gemeinsam eine Lösung.
Was sagen Sie zu dem Vorwurf, dass Kommunen einzelne Anbieter bevorzugen?
Wir arbeiten kooperativ, transparent und partnerschaftlich mit den Kommunen und gerne auch anderen Marktteilnehmern zusammen. Entscheidungen basieren auf gesetzlichen Vorgaben, fachlichen Kriterien und gemeinsamer Planung. Die Zusammenarbeit ist konstruktiv und auf eine langfristige Infrastrukturentwicklung ausgerichtet. Grundsätzlich ist der Glasfaserausbau immer dann von Erfolg gekrönt, wenn die Kommunen und das Glasfaserunternehmen Hand in Hand arbeiten. Zudem sichern offene Netze, wie wir sie planen, langfristig mehr Wahlfreiheit für Verbraucherinnen und Verbraucher. Wir halten Open Access für ein sinnvolles Konzept und planen unsere Netze grundsätzlich so, dass eine spätere Öffnung technisch möglich ist. Jeder Wettbewerber ist herzlich eingeladen, auf unser Netz zu kommen, um den Kunden eine große Auswahl von Anbietern zu ermöglichen, die Netzauslastung zu stärken und den Wettbewerb zu fördern.