Sportstadt und World Games 2029 | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Sportstadt und World Games 2029

Im Bau: Im Schulzentrum Barne entsteht eine neue Sporthalle. (Foto: tau)
Im Bau: Im Schulzentrum Barne entsteht eine neue Sporthalle. (Foto: tau)
Im Bau: Im Schulzentrum Barne entsteht eine neue Sporthalle. (Foto: tau)
Im Bau: Im Schulzentrum Barne entsteht eine neue Sporthalle. (Foto: tau)
Im Bau: Im Schulzentrum Barne entsteht eine neue Sporthalle. (Foto: tau)

Region und Stadt Hannover wollen sich um die Ausrichtung der World Games 2029 bewerben. Die Regionsversammlung hat dem Vorhaben zugestimmt. Es gibt Fürsprecher, aber auch Gegenstimmen. Während die rot-grüne Mehrheit den Bewerbungsprozess unterstützt, meldete die Gruppe CDU/FDP Bedenken an. Die Bewerbung für die World Games 2029 komme zum falschen Zeitpunkt. „Die World Games sind gewiss eine Bereicherung für jede Stadt und jede Region und rücken den Sport in seiner Vielfalt in den Fokus. Bei der aktuell angespannten Haushaltslage von Stadt und Region Hannover sind wir skeptisch, ob eine Bewerbung als Spielstätte der richtige Weg ist”, so die CDU-Regionsabgeordnete Maria Hesse.

Die Landeshauptstadt befinde sich im Haushaltssicherungskonzept und diskutiert gerade über die Schließung von Bibliotheken und dringend benötigten Jugendtreffs. Auf Seiten der Region Hannover klaffe eine riesige Lücke in der Finanzierung von Sprinti, die Klinikum Region Hannover GmbH benötige Geld und auch viele Schulgebäude und Straßen müssen saniert werden, so Hesse weiter. Man wolle nicht der Spielverderber sein, aber Investitionen und die ordentliche Erfüllung der Pflichtaufgaben haben nach Ansicht von CDU und FDP mehr Priorität.

Mit dem Beschluss für den Bewerbungsprozess verbunden sind auch 1,3 Millionen Euro, die im Haushalt außerplanmäßig bereitgestellt werden. Bezahlt werden davon unter anderem die Ausschreibungsgebühr und im Falle eines Zuschlags die erforderliche Unterschriftsgebühr. Regionspräsident Steffen Krach sagte dazu: „Die Region ist bereit, ein tolles Event für die Menschen in der Region und weit darüber hinaus auf die Beine zu stellen.“

Die Wunstorfer SPD ist begeistert

Begeistert ist auch die Wunstorfer SPD. Ortsverein und die SPD-Regionsabgeordnete Frauke Meyer-Grosu begrüßen die Entscheidung und unterstreichen das Potenzial, das sich für Wunstorf und die gesamte Region Hannover für den Fall einer erfolgreichen Bewerbung durch diese internationale Sportveranstaltung bietet.

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Christin Fietz betont: ”Unsere Stadt verfügt über hervorragende Voraussetzungen, um einer der zentralen Austragungsorte der World Games im Umland der Region Hannover zu werden. Insbesondere die im Bau befindliche Sporthalle im Schulzentrum Barne kann eine ideale Wettkampfstätte bieten.”

Frauke Meyer-Grosu fügt hinzu: ”Die Bewerbung der Region Hannover um die The World Games 2029 ist eine großartige Möglichkeit, den Sport in unserer Region zu fördern und Wunstorf als eines der Zentren dieses Sportwettbewerbes zu etablieren. Es geht nicht nur um die Bereitstellung von Sportstätten, sondern auch um die Schaffung von nachhaltigen Gemeinschaftsprojekten, die das lokale Engagement im Sport langfristig stärken.”

Beide regen ein aktives Bemühungen von Politik und Verwaltung im Fall des Zuschlags für die Region an, um Wunstorf als einen der zentralen Wettkampforte im Umland zu positionieren. Nicht nur die Sportstätten, sondern auch einzigartige Orte wie das Steinhuder Meer böten gute Bedingungen für die Austragung von Wettkämpfen und unterstreichen die Vielseitigkeit Wunstorfs als Austragungsort. Die Bewerbung der Region Hannover sei eine Chance, Wunstorf vom internationalen Sportgeschehen profitieren zu lassen.

Noch viel zu tun in der Sportstadt

Allerdings gibt es bis dahin noch viel zu tun. Neben dem Bau der neuen Sporthalle in der Barne hat die Stadt gerade damit begonnen, mit Hilfe der Vereine und anderer Akteure eine Bestandsaufnahme der Sportstätten vorzunehmen und eine Bedarfsanalyse zu erstellen (wir berichteten). Es gilt herauszufinden, wo künftig mehr getan werden muss. ”Wunstorf ist eine sportfreundliche Stadt. Die vorhandenen Sportstätten sollen jedoch bedarfsgerechter ausgestattet und deren Belegung optimiert werden, um Wunstorf zu einer Sportstadt weiter zu entwickeln”, so der formulierte Anspruch.

Das ist Wasser auf die Mühlen von Aktiven. Besonders die Fußballer hatten am vergangenen Wochenende Grund zur Klage. Einige Spiele mussten abgesagt werden, weil die Plätze nicht bespielbar waren. Der TSV Kolenfeld hat den Rasen schließlich in Eigenregie gemäht, damit das Punktspiel in der Bezirksliga stattfinden konnte. Genutzt hat es nichts. Der sportliche Abwärtstrend hält leider weiter an. Beim 1.FC Wunstorf war der Rasen zwar vorab gemäht, Kritik vom Vereinsvorsitzenden Michael Twele gab es trotzdem. Die Kommunikation sei weiterhin schlecht, sagt er.

Sven Thometzki vom TSV Klein Heidorn ist anderer Meinung. ”Klar lief es am vergangenen Wochenende nicht so optimal, auch wir mussten Spiele absagen und ich viel telefonieren, aber bei der Stadt sind alle bemüht”. Außerdem habe der Spielbetrieb in diesem Jahr früher als sonst begonnen und im Gegensatz zu anderen Städten liege die Platzpflege nicht in den Händen der Vereine, sondern werde vom Baubetriebshof übernommen. Thometzki verweist auch auf den Sportdialog zwischen Vereinen und Stadt, der regelmäßig stattfindet und bei dem Wille und Motivation erkennbar sind, in Richtung Sportstadt weiter vorankommen zu wollen. ”An diesem konstruktiven Ansatz sollten wir festhalten”, so Thometzki.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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